DIE STORY: Mila Kunis spielt in der Komödie „Bad Moms“ eine zweifache Mutter namens Amy, die eines Tages genug hat vom Versuch, zwischen stressigem Job und widerspenstiger Familie, untreuem Ehemann und krankem Hund stets den Sonnenschein zu spielen. Amy schmeißt ihren Mann raus, stellt sich im Job auf Dienst nach Vorschrift um und verzichtet gelegentlich mal darauf, den launischen Kids das Frühstück hinzustellen.
Immer eine perfekte Mutter sein? Vorbei! Gemeinsam mit zwei ähnlich gelagerten Damen – der daheim unterdrückten Kiki (Kristen Bell) und der ordinären Carla (Kathryn Hahn) - gründet sie die Neigungsgruppe der Bad Moms, bei deren Treffen der Alkohol schon mal in Strömen fließt.
Mit diesem ausgeflippten neuen Stil weckt Amy den Argwohn der strengen und spießigen Gwendolyn (Christina Applegate), die als oberste Elternvertreterin an der Schule so tut, als wäre sie dort die Direktorin. Gwendolyns unheilvoller Blick könnte schlimme Folgen für Amys Kinder haben.
Doch weil sich in der reschen Amy nicht nur eine Bad Mom, sondern auch eine ausgesprochen liebevolle Mutter verbirgt, nimmt sie den Kampf gegen Gwendolyn auf. Amys Ziel: Nun will sie selbst Präsidentin der Elternvertretung werden. Der Wahlkampf wird intrigant und schmutzig.
DIE STARS: Jon Lucas und Scott Moore, die Autoren und Regisseure von „Bad Moms“, wurden mit „Hangover“ zu mächtigen Männern in Hollywood. Sie schrieben die Story und das Drehbuch zu der schnapsgetränkten Komödie, die 2009 rund um die Welt Furore machte.
Für „Bad Moms“ holten sie mit Mila Kunis („Black Swan“) eine der erfolgreichsten jungen Schauspielerinnen Hollywoods vor die Kamera. Das Trio der „Bad Moms“ wird ergänzt durch Kristen Bell („Veronica Mars“) und die Komödiantin Kathryn Hahn („Broadway Therapy“).
Christina Applegate (Gwendolyn) wurde in jungen Jahren mit der TV-Serie „Eine schrecklich nette Familie“ zum Star. Jada Pinkett Smith, die Ehefrau von Will Smith, reiht sich neben Applegate ebenfalls in die Riege der sittenstrengen Mütter ein.
DIE KRITIK: „Mütter geben nicht auf! Aufgeben ist etwas für Männer!“ Mit diesem Schlachtruf schicken die „Bad Moms“ Kiki und Carla ihre ausnahmsweise einmal ermattete Freundin Amy (Mila Kunis) hinaus ins feindliche Leben. Der Spruch wirkt wie die Quintessenz des ganzen Films. Und er definiert zugleich den Stellenwert der Männer in dieser rabiaten Komödie.
Männer sind in dem von zwei Männern geschriebenen Film so unbedeutende Randfiguren, dass sie kaum Erwähnung finden (und auch nicht von prominenten Darstellern gespielt werden). Die Frauen hingegen mögen beim Multi Tasking mit Kindern, Küche und Job manchmal am Rande des Nervenzusammenbruchs entlangschleudern – doch aufgeben ist ihre Sache nicht. Niemals.
Auch wenn sie sich ihre Mutterrolle früher einmal ganz anders vorgestellt haben mögen: Die „Bad Moms“ Amy, Kiki und Carla sind natürlich lebenslang und grenzenlos verliebt in ihre Kids. Trotz aller rohen Sprüche über den widerspenstigen Nachwuchs haben sie in jeder Sekunde das Wohl ihrer Söhne und Töchter im Auge.
„Bad Moms“ geht in Österreich gleichzeitig mit der ähnlich gelagerten Wiener Komödie
„Was hat uns bloß so ruiniert“ an den Start, und das fordert natürlich zum Vergleich heraus. Die US-Produktion ist quasi die Rabiat-Variante des sanften österreichischen Lustspiels aus dem Bobo-Milieu. Die Pointen und Konflikte sind bedeutend härter. Allerdings stürzt „Bad Moms“ immer wieder ab zum komplett überdrehten Klamauk. Der bleibt einem bei „Was hat uns nur so ruiniert“ zum Glück erspart.
Die Diskrepanz zwischen scharfem Witz und üblem Klamauk ist kennzeichnend für den Stil der „Bad Moms“-Macher Jon Lucas & Scott Moore. Als Autoren schaffen sie es mit leichter Hand, eine bunt schillernde Perlenkette hochklassiger Pointen anzufertigen. Als Regisseure hingegen fehlt ihnen allzu oft das Gespür für den richtigen Ton. In den Szenen, in denen das Regie-Duo zum Holzhammer-Stil greift, ist „Bad Moms“ nicht frei von Peinlichkeit.
Trotzdem macht der Film viel Spaß: Als Hymne aufs sinnenfrohe, unbeschwerte Leben. Und auch als Hymne auf das Leben mit Kindern.
IDEAL FÜR: Fans von frechen Familien-Komödien.