Bad Moms 2

Grelle Pointen, in Schmalz getränkt


FilmClicks:
Mila Kunis, Kristen Bell & Kathryn Hahn in „Bad Moms 2“: Hihi, wir klauen einen Christbaum! © Tobis
DIE STORY: „Bad Moms 2“: Die schrillen Mütter Amy (Mila Kunis), Kiki (Kristen Bell) und Carla (Kathryn Hahn) treten nach nur einem Jahr Kinopause zu neuen Abenteuern an. Mit coolen Sprüchen und ausgeflippten Aktionen folgen sie weiterhin ihrem Schwur, sich von den Regeln einer konventionellen Mutter-Existenz abzusetzen.
Im neuen Film ist dieses Vorhaben aber besonders schwer, denn Weihnachten steht vor der Tür. Zwar beschließen die drei Damen, den kommerziellen Weihnachts-Wahnsinn großflächig zu umkurven, aber da haben sie nicht mit ihren eigenen Müttern gerechnet, die unverhofft an die Tür klopfen.
Amys Mutter Ruth (Christine Baranski) entpuppt sich dabei als Kontrollfreak und Hausdrachen der Sonderklasse. Kikis Erzeugerin Sandy (Cheryl Hines) wirkt wie die hochneurotische Mutter aller Helikoptermütter. Und Carlas Mom Isis (Susan Sarandon) ist nicht gekommen, um der Tochter Liebe zu schenken, sondern, um Geld von ihr zu borgen.

Die Mutter aller Helikoptermütter: Cheryl Hines mit Filmtochter Kristen Bell © Tobis

DIE STARS: Die Regisseure und „Hangover“-Autoren Jon Lucas und Scott Moore versuchen sich in „Bad Moms 2“ wieder am Vorhaben, so eine Art weibliche „Hangover“-Komödie herzustellen. Ihre Hauptdarstellerinnen Mila Kunis. Kristen Bell und Kathryn Hahn haben sie aus dem ersten Film mitgebracht.
Als Moms der Bad Moms sind eine Hollywood-Legende (Susan Sarandon) sowie zwei TV-Stars (Christine Baranski und  Cheryl Hines) im Einsatz. Die Männer bleiben Randfiguren, wobei Justin Hartley als strippender Weihnachtsmann viel nackte Haut zeigen darf.
 
Carla (Kathryn Hahn) ist begeistert vom strippenden Weihnachtsmann (Justin Hartley) © Tobis

DIE KRITIK:
„Bad Moms 2“ heißt im englischen Original „A Bad Moms Christmas“. Na sowas: Ist „2“ jetzt die neue deutsche Übersetzung für „Christmas“ – oder wollte das Studio verschämt darüber hinwegtäuschen, dass hier eine verfrühte Weihnachts-Schnulze in die Kinos gejagt wird?
Letzteres wäre verständlich. Zwar bleibt die Basis der erfrischenden ersten „Bad Moms“-Komödie erhalten: Mit originellen und ordinären Pointen nehmen die Mädels die spießige Mütter-Seligkeit auf die Schaufel. Aber im Vergleich zum Original gibt’s halb so viel Humor, doch doppelt so viele Mütter. Und die schleppen Schmalz und Kitsch quasi in großen Kübeln auf die Leinwand. Bis man sich nicht mehr in einer frechen Farce, sondern in einer rührseligen Weihnachtsgeschichte wiederfindet, wie sie in Hollywood Jahr für Jahr am Fließband erzeugt werden.
So ist der Film einerseits grell, andererseits aber grenzenlos banal in seiner unbekömmlichen Mischung aus Satire und der Beschwörung ewiger Familienwerte.
Den munteren Stars Mila Kunis, Kristen Bell und Kathryn Hahn wird durch das Drehbuch und durch die verklemmten Auftritte ihrer eigenen Mütterfiguren viel witzige Substanz entzogen. Die Regisseure Jon Lucas und Scott Moore versuchen, die inhaltliche Armut der Story durch eine üppige  Materialschlacht auszugleichen, zu der auch die Auftritte eines großen Chors (im Vorgarten) und eines Kamels (im Wohnzimmer) gehören.
Das kann den Film nicht retten: Wer (wie der Autor) die kecken „Bad Moms“ liebte, wird von den muffigen „Bad Moms 2“ ziemlich enttäuscht.
 
IDEAL FÜR: Freunde von Weihnachts-Kinoschnulzen.  






Trailer
LÄNGE: 106 min
PRODUKTION: USA 2017
KINOSTART Ö: 09.11.2017
REGIE:  Jon Lucas, Scott Moore
GENRE: Komödie
ALTERSFREIGABE: ab 12


BESETZUNG
Mila Kunis: Amy
Kristen Bell: Kiki
Kathryn Hahn: Carla
Christine Baranski: Ruth
Cheryl Hines: Sandy
Susan Sarandon: Isis
Justin Hartley: Ty
Jay Hernandez: Jessie
Peter Gallagher: Hank