Avengers: Endgame

Die Zukunft liegt in der Vergangenheit


FilmClicks:
„Avengers: Endgame“: Scarlett Johansson und Jeremy Renner © Marvel
GESAMTEINDRUCK: „Avengers: Endgame“ schenkt den Superhelden um Captain America und Iron Man ein würdiges Finale in ihrem Titanenkampf mit dem großen Widersacher Thanos. Drei Kinostunden voller Action, Pointen und großer Emotionen.
 
DIE STORY: Die Superhelden verharren nach der Niederlage in  „Avengers: Infinity War“ fünf Jahre in Agonie. Thanos (Josh Brolin) ist durch die Eroberung der sechs Infinity-Steine zum Alleinherrscher des Universums geworden. Seine Drohung, die Hälfte aller Lebewesen auszulöschen, hat er wahr gemacht. Doch dann haben die Avengers durch Ant-Man (Paul Rudd) eine Idee: Mit Zeitreisen in die Vergangenheit könnten sie die Infinity Steine zurückerobern, bevor sie in Thanos‘ Hände fallen. Unter der Anleitung von Iron Man (Robert Downey Jr.) und Hulk (Mark Ruffalo) machen sie sich an die Konstruktion einer Zeitreise-Maschine. Dann geht’s los…

Iron Man Tony Stark (Robert Downey Jr.) eilt zu Beginn einsam durchs All © Marvel

DIE STARS: Von Scarlett Johansson bis Brie Larson, von Josh Brolin bis Jeremy Renner: „Avengers: Endgame“ versammelt vermutlich mehr Hollywood-Stars vor der Kamera als je ein Film zuvor. Neben dem Stammpersonal der Superhelden um Robert Downey Jr. (Iron Man), Chris Hemsworth (Thor) und Chris Evans (Captain America) haben auch Schauspiel-Granden wie Robert Redford, Michael Douglas, Benedict Cumberbatch, Michelle Pfeiffer oder Tilda Swinton ihre mehr oder minder großen Auftritte.

Die Avengers versuchen einmal mehr, ihren Feind Thanos (Josh Brolin) zu besiegen © Marvel

DIE KRITIK: In vielen Filmen reichen zwei Hauptfiguren völlig aus, um ein spannendes Kino-Erlebnis zu garantieren. „Avengers: Endgame“ ist anders. Da tummeln sich mehr als 20 Schauspieler auf der Leinwand, die das Prädikat Weltstar verdienen. Das ist eine irrwitzige Herausforderung für die Filmemacher, die das Personal vor der Kamera sortieren sowie allen Superhelden und  Superschurken genug Zeit zur Entfaltung geben müssen.
Unter diesen Umständen wirkt die ausufernde Spieldauer des Finales der „Avengers“-Serie (182 Minuten) gar nicht mehr so gewaltig. Zumal die Regisseure Anthony & Joe Russo die Zeit prächtig nutzen.
„Avengers: Endgame“ ist ein großes Kino-Epos geworden, das mit ruhigen Schritten einem explosiven Showdown entgegenschreitet. Wer ein dreistündiges Action-Feuerwerk erwartet, wird möglicherweise enttäuscht sein: Der Film wirkt gelegentlich wie ein Italo-Western, in dem tiefe Blicke und wenige, aber sorgsam gesetzte Worte mehr Wirkung entfalten können als die nächste Ballerei.
Wenn der Film beginnt, ist der ewige Kampf zwischen den Superhelden und ihrem Feind Thanos im Grunde schon entschieden: Thanos hat gewonnen. Die Hälfte der Menschheit lebt nicht mehr – unter ihnen auch viele Kampfgenossen und Familienmitglieder der Avengers.
Diese aussichtslose Grundsituation durch das Stilmittel von Zeitreisen umzudrehen, ist eine geniale Idee. Erstens, weil die Karten durch die Expeditionen in die Vergangenheit neu gemischt werden – die Auseinandersetzungen beginnen wieder von vorn. Zweitens, weil der Blick in zurückliegende Epochen auch die Wiederbegegnung mit Helden ermöglicht, die im Lauf der Serie längst verblichen sind: So bekommen verehrte Figuren wie Dr. Strange, Spider-Man, Peter Quill oder Black Panther  eine neue Zukunft in der Vergangenheit und treten quietschlebendig wieder auf. Das führt, drittens, dazu, dass auch der Fortbestand dieser Helden in künftigen Produktionen des Marvel-Studios gesichert ist.
Natürlich sind die Zeitreisen kein Thema, dem man als Zuschauer mit Logik-Fragen begegnen sollte. Am besten, man lässt sich neugierig in die vielen Rückblicke hineinfallen und freut sich an der Tatsache, dass die Avengers dort sehr praktikable Ideen entwickeln,  um wieder in den Besitz der magischen Infinity Steine zu kommen. Und um so das Schicksal des Universums zum Besseren zu wenden.
All diese Sequenzen bieten großes Kino – für die Helden und Schurken auf der Leinwand genauso wie fürs Publikum. Und ganz nebenbei haben die Drehbuch-Autoren Christopher Markus und Stephen McFeely noch eine sehr humanistische Botschaft in ihr kampfbetontes Mammutwerk integriert. „Avengers: Endgame“ ist (auch) ein Film, der seine Stimme gegen jede Form von Rassismus und Nationalismus erhebt.
 
IDEAL FÜR: Alle Fans der „Avengers“-Filme.  






Trailer
LÄNGE: 182 min
PRODUKTION: USA 2019
KINOSTART Ö: 24.04.2019
REGIE:  Anthony Russo, Joe Russo
GENRE: Abenteuer|Action|Fantasy
ALTERSFREIGABE: ab 12


BESETZUNG
Robert Downey Jr.: Tony Stark / Iron Man
Chris Hemsworth: Thor
Mark Ruffalo: Bruce Banner / Hulk
Scarlett Johansson: Natasha Romanoff / Black Widow
Paul Rudd: Scott Lang / Ant-Man
Jeremy Renner: Clint Barton / Hawkeye
Chris Evans: Steve Rogers / Captain America
Josh Brolin: Thanos
Gwyneth Paltrow: Pepper Potts
Brie Larson: Carol Danvers / Captain Marvel
Karen Gillan: Nebula