DIE STORY: Gut Ding braucht Weile. „Asterix im Land der Götter“ basiert auf dem Comic-Band „Die Trabantenstadt“ von 1974. Der Plot: Caesar entwickelt in Rom einen neuen Plan, um den Widerstand von Asterix, Obelix und den Galliern zu brechen. Er will direkt neben dem gallischen Dorf eine Trabantenstadt errichten lassen, die den poetischen Namen „Land der Götter“ bekommen soll.
Mit den Künsten des Druiden Miraculix gelingt es Asterix & Co zunächst, die Baustelle lahmzulegen: Die am Tag gefällten Bäume wachsen in der Nacht dank Miraculix‘ Zauber-Eicheln wieder nach. Doch irgendwann steht das Städtchen und wird mit römischen Familien besiedelt. Und, oh Wunder: Die Zivilisten schaffen etwas, das den römischen Truppen nie gelang. Sie erobern quasi das Gallierdorf. Indem sie dort einkaufen. Erst Lebensmittel, dann immer mehr. Die Einheimischen lassen sich nur zu gern mit klimpernden Sesterzen verwöhnen.
Beim Teutates! Da muss etwas geschehen! Asterix und Obelix entwickeln eine Strategie, um die Römer wieder loszuwerden.
DIE STARS: Die Stars eines „Asterix“-Films heißen natürlich Asterix, Obelix, Miraculix, Majestix oder Troubadix. Die Schurkenrolle gehört dem Imperator Julius Caesar. Und die Stimmen, die in der deutschen Fassung zu hören sind, gehören den Schauspielern Milan Pöschel (Asterix) und Charly Hübner (Obelix).
DIE KRITIK: Hohe Häuser, breite Boulevards und flanierende Bürger: Die Trabantenstadt, die im neuen „Asterix“-Film entsteht, verströmt urbanen Luxus, wie er in der Provinz Galliens völlig unbekannt ist. Beliebte Beschäftigungen wie etwa die Wildschweinjagd wirken in diesem Ambiente ziemlich absurd. Obendrein sind die Wildschweine längst in den fernen Forst abgehauen.
Asterix beobachtet die schöne neue Welt, die sich in seiner Heimat erhebt, mit großem Unbehagen. Doch noch übellauniger wird er, wenn er durch sein Dorf schlendert. Dort ist keine Rede mehr von einer Festung, an der die römischen Legionen scheitern. Das Dorf wirkt auf einmal wie ein einziges Shopping Center. Und die Bewohner, vom Häuptling Majestix abwärts, genießen das süße Gift des Lotterlebens.
Was tun? Die römischen Bewohner des „Lands der Götter“ sind keine Soldaten, sondern ganz normale Bürger. Sehr nette Typen dabei. Also ziehen die üblichen Mittel im Streit mit den Besetzern – Zaubertrank trinken und Soldaten vermöbeln – nicht.
„Es muss uns etwas einfallen, wie wir sie loswerden können, ohne sie zu verhauen“, spricht Asterix. Und davon, wie das alte gallische Idyll wiederhergestellt werden soll, handelt der Film.
Bei „Asterix im Land der Götter“ zeigt sich wieder mal, dass die Verfilmung der Comics als Animation besser funktioniert als mit lebendigen Schauspielern. Die Kinoversion dieser mehr als 40 Jahre alten Geschichte ist der erste „Asterix“-Film, der komplett im Trick-Computer entstand. Und obendrein in 3D.
Auf die 3D-Technik hätte man dabei getrost verzichten können – zweidimensional macht der Film gewiss genauso viel Spaß. Die Computer-Animation lässt sehenswerte Bilder entstehen, erreicht aber nicht die Klasse von US-Konkurrenten wie Pixar.
Doch egal. Stattdessen besitzt die französische Produktion halt so phänomenale Helden wie Asterix und Obelix. Und die schlagen, wie man weiß, nicht nur mit Muskelkraft zu, sondern auch mit spitzer Zunge in amüsanten Wortgefechten.
In Summe ist ein witziger, pointensprühender Film entstanden (rasante Regie: Louis Clichy und Alexandre Astier), der mit coolen Sprüchen und heißer Action für Unterhaltung sorgt. Die Story steckt voller Wendungen, und die Figuren besitzen alle ihre liebenswerten Eigenarten. Das gilt sogar für den grantigen Julius Caesar. Und für Asterix, Obelix und die anderen Gallier sowieso.
Die Wiederbegegnung mit ihnen wirkt wie ein wohliges Familientreffen. Egal, ob man nun schon lange zum Fan-Clan gehört oder, als junger Mensch ab sechs Jahren, erst neu hinzustößt. In jedem Fall wird man das Kino gut gelaunt und mit einem breiten Grinsen verlassen. Geht nicht anders.
IDEAL FÜR: alle „Asterix“-Fans. Also eigentlich für alle.