Allied - Vertraute Fremde

Große Liebe am Rande des Krieges


FilmClicks:
„Allied - Vertraute Fremde“: Marion Cotillard und Brad Pitt als strahlendes Paar © Paramount
DIE STORY: Brad Pitt spielt in der Kriegsromanze „Allied - Vertraute Fremde“ den kanadischen Geheimdienstoffizier Max Vatan, der während des Zweiten Weltkriegs im besetzten Marokko mit dem Fallschirm abspringt. Gemeinsam mit seiner französischen Kollegin Marianne Beauséjour (Marion Cotillard) soll er in Casablanca einen Anschlag auf den deutschen Botschafter verüben.
Die Attacke gegen die Nazis hat alle Anzeichen eines Himmelfahrtskommandos. Doch Max und Marianne gelingt ihr Vorhaben und sie können nach vollbrachter Tat fliehen. Nicht nur das: Sie verlieben sich ineinander.
In England finden sie eine neue gemeinsame Heimat, wo sie bald heiraten und Eltern werden. Mitten in dieses Familienidyll platzt eines Tages ein schlimmer Verdacht. Marianne soll eine Doppelagentin sein, die auch für die Nazis arbeitet. Und Max bekommt von seinen Vorgesetzten den Befehl, herauszufinden, ob die Anschuldigungen stimmen.

Versuch eines Familien-Idylls, während am Horizont Krieg geführt wird © Paramount

DIE STARS: „Allied“ ist Brad Pitts erster Filmauftritt, seitdem er wegen seiner Trennung von Angelina Jolie vornehmlich in die Klatschspalten der Medien geriet. 2017 wird er in „World War Z 2“, einer Fortsetzung seines bisher größten Kino-Kassenknüllers, zu sehen sein.
Oscar-Preisträgerin Marion Cotillard („Piaf“) ist im Dezember 2016 gleich mit zwei großen Filmen am Start. Ab 27. Dezember gehört ihr auch in der Videospiel-Verfilmung „Assassin’s Creed“ die Leinwand.
Regisseur Robert Zemeckis, mit Filmlegenden wie „Zurück in die Zukunft“ und „Forrest Gump“ (Oscar) einer der erfolgreichsten Hollywood-Regisseure, inszenierte zuletzt das spektakuläre New Yorker Seiltänzer-Drama „The Walk“.

Max Vatan (Brad Pitt) erfährt beim Militär vom Verdacht gegen seine Frau © Paramount

DIE KRITIK: Nach all den Schlagzeilen über Brangelina hin und Scheidung her ist es eine Wohltat, Brad Pitt einmal wieder auf der Leinwand zu erleben. Schließlich ist der Mann nicht nur ein Mega-Promi, sondern auch ein hervorragender Schauspieler, und das führt er in „Allied“ in vielen Facetten vor.
Man erlebt ihn als coolen Geheimnisträger und wagemutigen Mann der Tat; als romantischen Liebenden und glücklichen Familienvater. Pitt agiert mit Charme und großer Souveränität. Es gibt nur ein Duell, das er in diesem packenden Film verliert: Jenes gegen Humphrey Bogart.
Bogart? Nun, der erste Teil von „Allied“ spielt in der gleichen Stadt und in der gleichen Zeit wie Michael Curtiz’ ewiges Meisterwerk „Casablanca“. Da drängt sich der Vergleich geradezu auf. Und der fällt eindeutig aus. In Sachen Romantik, Sinnlichkeit und Feingefühl sind Humphrey Bogart und Ingrid Bergman dem gemischten Doppel Brad Pitt/Marion Cotillard meilenweit voraus.
„Allied“ ist gleichwohl ein sehenswerter Film. Die Story ist packend und reich an überraschenden Finten. Die Stimmung der Weltkriegszeit, in der jeder Tag der letzte sein kann (die England-Sequenzen spielen während der Zeit der deutschen Luftangriffe auf London), ist ausgezeichnet getroffen. Brad Pitt und Marion Cotillard spielen eindringlich aus, wie gefährdet eine Liebe unter solchen Rahmenbedingungen ist. Und wenn dann der Verdacht gegen Cotillards geheimnisvolle Filmfigur Marianne aufkeimt, ändert der Film noch einmal komplett seine Stimmung.
Regisseur Robert Zemeckis lässt aus all diesen Zutaten, wie nicht anders zu erwarten, großes und solides Hollywood-Kino entstehen. Die Spannungsbögen sind kompetent gezimmert, die Schauspieler beweisen Klasse, und die Kamera umschmeichelt das mal raue, mal zärtliche Geschehen mit opulenten Bildern.
Mit einem Satz: „Allied“ ist ein guter Film - allerdings einer, dem eine Prise an Genialität und Kino-Magie fehlt, um ein herausragender Film zu werden. Bei aller Qualität schimmert immer wieder Routine statt überbordender Fantasie durch. Doch auch, wenn „Allied“ etwas mehr von jenem geheimnisvollen Stoff gebrauchen könnte, den man das gewisse Etwas nennt, ist er allemal einen Kino-Abend wert.

IDEAL FÜR: alle Freunde von Filmen im großen Hollywood-Stil - und natürlich für alle Fans von Brad Pitt.
 






Trailer
LÄNGE: 125 min
PRODUKTION: USA 2016
KINOSTART Ö: 22.12.2016
REGIE:  Robert Zemeckis
GENRE: Drama|Romanze
ALTERSFREIGABE: ab 14


BESETZUNG
Brad Pitt: Max Vatan
August Diehl: Hobar
Jared Harris: Frank Heslop
Marion Cotillard: Marianne Beauséjour
Simon McBurney: Geheimdienst-Offizier
Lizzy Caplan: Bridget Vatan