GESAMTEINDRUCK: „Abgeschnitten“ bietet beste Thriller-Unterhaltung aus deutschen Landen, wenn auch sehr blutig.
DIE STORY: Der Berliner Rechtsmediziner Paul Herzfeld (Moritz Bleibtreu) bekommt es in „Abgeschnitten“ mit einem besonders fiesen Fall zu tun. Eine Leiche auf seinem Seziertisch offenbart eine schockierende Erkenntnis. Im Kopf befindet sich ein Zettel mit einer Handynummer. Die gehört Herzfelds Tochter. Ein Psychopath hat sie entführt. Nur wenn Herzfeld verschiedene Hinweise in anderen Leichen findet, kann er seine Tochter retten.
DIE STARS: Moritz Bleibtreu ist ja immer eine sichere Bank. Auch hier als Rechtsmediziner Herzfeld macht er eine sehr gute Figur. Sein Gegenüber, der Psychopath Jan Erik Sadler, wird von Lars Eidinger gespielt - grundsolide, ja. Aber der Theater-Berserker Eidinger hätte sicher noch viel abgründiger agieren können. Fahri Yardim darf mal wieder den lustigen Sidekick geben, der einer hervorragend aufgelegten Jasna Fritzi Bauer helfen muss, Herzfelds Tochter zu retten.
DIE KRITIK: „Abgeschnitten“ war schon mal ein Hit. Als Buch im Jahr 2012. Verfasst von Bestseller-Autor Sebastian Fitzek und Deutschlands bekanntestem Rechtsmediziner Michael Tsokos. Fitzek war für die Spannung zuständig und Tsokos für die extrem detaillierten Beschreibungen beim Öffnen der Leichen. Über weite Teile hinweg funktioniert dieser wilde Ritt auch als Film sehr gut.
Wie in vielen Büchern und Filmen aus dem Thriller-Bereich geht es um eine Fish-Out-Of-Water-Situation: Jemand erlebt etwas, womit er nicht gerechnet hat, und muss über sich hinaus wachsen. Der Leser/Zuschauer nimmt unmittelbar an den Ereignissen teil.
Bei „Abgeschnitten“ ist es der BKA-Forensiker Paul Herzfeld, der nicht glauben kann, dass er im Körper eines toten Mannes die Telefon-Nummer seiner Tochter entdeckt. Als er sie anruft, bestätigt sie (wie es sich für so einen Film gehört, schreiend und weinend), dass sie entführt wurde und dass ihr Vater Anweisungen befolgen muss, um ihr Leben zu retten.
Was nun folgt, finden Fans sicher grandios. Man muss es aber nicht unbedingt mögen. Wer schwache Nerven oder einen nicht sonderlich belastbaren Magen hat, könnte Schwierigkeiten bekommen. Denn Regisseur Christian Alvart („Banklady“) setzt jetzt auf die Fachkenntnis des Forensikers Michael Tsokos.
Paul Herzfeld weist eine junge Frau - die keine Ahnung hat, wie sie in diese Geschichte geraten konnte - per Telefon an, Leichen zu öffnen und in ihnen nach Hinweisen zu suchen, wo sich Herzfelds Tochter befinden könnte. Das sieht man in dieser Intensität im Kino doch eher selten. Und es geschieht natürlich nicht in aller Ruhe. Denn irgendwo da draußen schleicht der Psychopath herum und wartet auf seine Chance. Angenehmes Gruseln und Erschrecken garantiert!
IDEAL FÜR: Krimi-Fans, die es spannend und blutig zugleich lieben.