|
5 Zimmer, Küche, Sarg
Blutsauger in Neuseeland
DIE STORY: „5 Zimmer, Küche, Sarg“ ist eine satirische Komödie, die sich als Dokumentation tarnt. Der Film beobachtet vier moderne Vampire von heute (nach einem bissigen Unfall sind es bald fünf) und ihre menschlichen Gefährten beim Leben in ihrer Wohngemeinschaft in Wellington, der Hauptstadt von Neuseeland.
Wie es bei Vampiren so ist, vertragen sie auch Neuseeland kein Tageslicht. Also trauen sich die schrulligen Blutsauger nur nächtens ins Freie. Dort suchen sie frische Nahrung (am besten junge Männer und Jungfrauen) und schwingen ganz gern in den örtlichen Clubs das Tanzbein.
Der Heimweg kann für die Vampire aber riskant werden: Werwölfe stromern durch die Nacht. Daheim in ihrer Villa haben sie es dann viel gemütlicher. Doch es geht nicht immer friedlich zu. Wie in anderen WGs bietet das Gemeinschaftsleben Anlass für kleine Scharmützel: Wer, zum Beispiel, wäscht das Geschirr?
DIE STARS: Die neuseeländischen Filmemacher und Komödianten Taika Waititi und Jemaine Clement sind in „5 Zimmer, Küche, Sarg“ Hauptdarsteller, Autoren und Regisseure zugleich. Beide haben auch jenseits von Down Under schon Spuren hinterlassen. Taika Waititi erhielt 2005 für seinen Kurzfilm „Two Cars, One Night“ eine Oscar-Nominierung. Jemaine Clement trat in „Men in Black 3“ auf und war im Original der Animations-Hits „Rio“ und „Ich – einfach unverbesserlich“ zu hören.
DIE KRITIK: Vampire in Neuseeland? Nun ja – warum nicht? Die sogenannte Dokumentation „5 Zimmer, Küche, Sarg“ macht von der ersten Minute an augenzwinkernd klar, dass man das, was auf der Leinwand folgt, nicht allzu ernst nehmen sollte.
Ein freundlicher Vampir namens Viago (Taika Waititi) stellt sich als Erzähler vor und berichtet, dass er der Liebe wegen von Europa nach Down Under zog. Jeder Bewohner der Blutsauger-WG hat seine eigene Biografie. Beim Senior Petyr (Ben Fransham), der sein Alter mit 8.000 Jahren angibt, ist die allerdings so lang, dass auf nähere Erläuterungen verzichtet wird.
Mal wackelt die Kamera wie im Horror-Hit „Blair Witch Project“ aufgeregt durch die Nacht, und dann wieder tun die Filmemacher ganz ernsthaft so, als würden sie wirklich eine Doku drehen. Da schaut man dann bei der Jahrestagung der neuseeländischen Vampire offiziellen Reden zu (die freilich alsbald von einer handfesten Keilerei abgelöst werden) oder man hört aus dem Off die Stimme des verschreckten Kameramannes, wenn ein Angriff der Werwölfe droht.
Fazit: „5 Zimmer, Küche, Sarg“ ist ein flotter Spaß, der sich in erster Linie natürlich an Freunde des Vampir-Genres wendet. Doch auch, wer im Gruselfilm nicht sattelfest ist, bekommt viel zu lachen. Allerdings geht es es gelegentlich ziemlich blutig zugeht, wenn die Vampire an ihren Opfern knabbern.
IDEAL FÜR: Dracula-Fans und Grusel-Liebhaber.
|
|