47 Ronin

DIE STORY: ist im Falle von „47 Ronin“ japanisches Nationalheiligtum. Nach dem rituellen und provozierten Selbstmord ihres Herren und Meisters schmieden die 47 herrenlosen Samurais unter der Führung von Oishi (Hiroyuki Sanada) blutige Rache und werden dabei von Halbblut Kai (Keanu Reeves) unterstützt. Was natürlich alles in einer epischen Schlacht und - das ist beachtenswert für eine Hollywood-Adaption - nicht im Happy End endet.
DIE STARS: Keanu Reeves als Halbblut Kai wirkt die meiste Zeit über deplaziert. Seine Filmfigur (halb Japaner, halb Brite) wurde für die Kino-Version der japanischen Heldensage erfunden. Mit knapp 50 Jahren versucht Reeves einen auf alternden Actionstar zu machen und wirkt dabei meist unbeholfen. An die Kampfkünste seiner asiatischen Kollegen wie Hiroyuki Sanada kommt er einfach nicht ran. Mit im Ensemble ist auch Rinko Kikuchi, die 2013 in Guillermo del Toros SciFi-Reißer „Pacific Rim“ als Pilotin eines Jaeger-Roboters zu sehen war. Als Regisseur wurde der weithin unbekannte Werbefilmer Carl Erik Rinsch engagiert, der hier sein Spielfilm-Debüt abliefert.
DIE KRITIK: „47 Ronin“ hätte ein richtig guter Samurai-Actionfilm werden können. Wenn irgendjemand vorher das Drehbuch gelesen hätte und wenn mehr Geld in die Special-Effects als in das Honorar für Keanu Reeves geflossen wäre. Zu viele „Wenns“ tun einem Film allerdings nie gut, daher ist „47 Ronin“ leider eine Mischung aus verkorkstem Blockbuster und Trash, der ins TV-Nachtprogramm gehört. Mit einem Budget von 200 Millionen Dollar und einem Einspielergebnis von knapp 10 Millionen am ersten Wochenende in den USA ist der in Japan spielende Film, der zu weiten Teilen in Budapest und in England gedreht wurde, zudem auch ein finanzielles Desaster.
IDEAL FÜR: ganz treue Fans von Keanu Reeves.