300: Rise Of An Empire

Noch mehr Blut, noch mehr Zeitlupe


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„300: Rise of an Empire“: Auf geht's zum Kämpfen Mann gegen Mann © Warner Bros.
DIE STORY: „300: Rise of an Empire“ erzählt eine ähnliche Geschichte wie das Original, das filmische (Computer-)Schlachtgemälde „300“,  vor sieben Jahren. Nur dass es dieses Mal nicht um Leonidas, den König der Spartaner, geht, sondern um den griechischen General Themistokles (Sullivan Stapleton). Nach Leonidas‘ Tod versucht er, sich dem König der Perser Xerxes (Rodrigo Santoro) in den Weg zu stellen und dessen Vormarsch gegen Griechenland zu stoppen. Dabei bekommt er es ein ums andere Mal mit Artemisia (Eva Green), der gewissenlosen Anführerin des persischen Heeres, zu tun.    
 
DIE STARS:  Kommen alle aus dem Computer. Oder besser gesagt: Computer und Technik sind hier die Stars. Zwar ist es schauderhaft schön, Eva Green dabei zuzuschauen, wie sie als Böse mit Charakter ihre Männer ins Verderben schickt, aber der eigentliche Hingucker sind die zahlreichen Schlachtszenen, die oft in Ultrazeitlupe ablaufen.
 
DIE KRITIK: Man muss es einfach so sagen: Wenn Leni Reifenstahl zum originalen „300“ geschmunzelt hätte, dann würde sie wohl bei diesem Film begeistert in die Hände klatschen. Kein Film der letzten Jahre hat es geschafft, ihre kühle Ästhetik der überschönen und zumeist nackten Körper derart radikal ins Hier und Jetzt zu holen. Zack Synder, der mit „300“ zum Regiestar wurde, auch wenn er nicht mit jedem Film dieses Versprechen einlöst – manche sagen, er wäre total überschätzt – hatte dieses Mal keine Zeit, Regie zu führen. Der Herr ist gerade mit seinem „Batman vs. Superman“-Projekt beschäftigt. Also durfte der weitgehend unbekannte Israeli Noam Murro den Regiestuhl besteigen. Aber es darf davon ausgegangen werden, dass Zack Snyder keineswegs die Kontrolle aus der Hand gegeben hat.
Der große Überraschungseffekt, der noch 2007 überall zu bemerken war, ist natürlich weg. Mittlerweile hat es Nachahmer und Parodisten zuhauf gegeben. TV- und Kinozuschauer haben sich längst daran gewöhnt, Kämpfe Mann gegen Mann in Zeitlupe blutverschmiert zu sehen. Wie also noch einen draufsetzen? Die Mannen um Snyder haben sich für die am wenigsten originelle, aber auch naheliegendste Lösung entschieden: Von allem einfach noch mehr. Noch viel mehr Blut, das in extremer Zeitlupe über die Schlachtfelder und direkt in die Kamera (macht sich bei 3D ja immer gut) wabert.
Die Geschichte hat sich im Vergleich zum Original nicht wesentlich verändert. Und auch der dritte Teil, der sich am Ende mit einem auf einem Felsen von Elefanten umringten Gottkönig Xerxes andeutet, wird da sicher nicht variiert. Es geht um Klein gegen Groß, Gut gegen Böse und um die Freiheit des Einzelnen. Der australische Schauspieler Sullivan Stapleton hat – wie damals Gerald Butler – seinen Körper ordentlich in Schuss gebracht. Nur leider besitzt er nicht die Leinwandpräsenz von Butler. Aber er darf auch keinerlei Scherze machen. Nur immer wieder brüllen und in die Schlacht ziehen. Sein Gegenüber Eva Green hat es da schon etwas besser. Sie darf den schönen Satz „you fight harder than you fuck“ sprechen, nachdem die beiden erst hollywoodtypisch verklemmten Sex hatten und sich dann gegenseitig Schwerter in die schönen Leiber rammen wollen.
„300: Rise of an Empire“ ist alles andere als ein Meisterwerk und sicher auch nicht für die Ewigkeit gedacht. Aber wenn man über das menschenverachtende Metzeln und Schlachten hinwegsieht oder das gerade mag, bleibt ein simpel und gut gemachter Actionfilm, der seine Stärken über 103 Minuten konsequent ausspielt.
 
IDEAL FÜR: alle Actionfans, die es lieben, wenn es im Kino pausenlos kracht und wenn 3D-Kino wirklich mal Sinn macht.






Trailer
LÄNGE: 103 min
PRODUKTION: USA 2013
KINOSTART Ö: 07.03.2014
REGIE:  Noam Murro
GENRE: Action|Kriegsfilm
ALTERSFREIGABE: ab 16


BESETZUNG
Sullivan Stapleton: Themistokles
Eva Green: Artemisia
Rodrigo Santoro: Xerxes