DIE STORY: „22 Jump Street“ ist, erraten, die Fortsetzung der Cop-Komödie „21 Jump Street“, die wiederum auf der gleichnamigen TV-Serie (1987 – 1991) beruhte. Im Fernsehen trat seinerzeit der junge Johnny Depp den Weg zum Ruhm an. Auf der Leinwand sind nun zum zweiten Mal Jonah Hill und Channing Tatum als mäßig begabte Ermittler im Einsatz. Sie schreiben sich als Studenten in ein College ein, um undercover eine Drogengang zu jagen.
Wie Kenner wissen, wird in der „Jump Street“ lieber mit Pointen als mit Kanonen geschossen. Der dicke Officer Schmidt (nicht gerade ein Athlet: Hill) und sein drahtiger Kumpel Jenko (nicht gerade ein Geistesriese: Tatum) haben stets einen coolen Spruch auf den Lippen und eilen wacker von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen, damit das Publikum viel zu lachen hat. Doch trotz all ihrer krummen Wege kommen sie den krummen Touren der Gangster immer näher. Und Polizist Schmidt erobert sogar Herz und Bett einer ungemein feschen Studentin namens Maya (Amber Stevens). Zu blöd nur, dass Maya die Tochter von Captain Dickson (Ice Cube) ist – seinem Chef.
DIE STARS: Jonah Hill (Oscar-Nominierungen für „The Wolf of Wall Street“ und „Moneyball“) und Channing Tatum („Side Effects“, „White House Down“) haben sich längst im großen, erwachsenen Kino als Stars etabliert. Doch in den anarchischen und bewusst kindischen „Jump Street“-Komödien geben sie mit großer Spiellust den Einfaltspinsel. Auch Rap-Star Ice Cube reduziert seine künstlerische Vielseitigkeit vorsätzlich auf die Karikatur eines stets zum Brüllen bereiten Vorgesetzten, der ein dickes Brett vorm Kopf spazierenträgt. Die Regisseure Phil Lord und Christopher Miller, die schon „21 Jump Street“ inszenierten, landeten zuletzt mit dem „Lego Movie“ einen Kassenschlager.
DIE KRITIK: Nur selten bekommt man als Kinozuschauer das Rezept für einen Foetsetzungs-Film so eindeutig serviert wie bei „22 Jump Street“. Das Motto „Die wollen den selben Scheiß, daher kriegen sie ihn“ äußert sich so: „Das ist der gleiche Fall“, schnauzt Captain Dickson seine Junior-Cops an. „Also macht auch das Gleiche!“
Alles klar? Wie schon in „21 Jump Street“ stellen sich die Jung-Polizisten Schmidt (Jonah Hill) und Jenko (Channing Tatum) ziemlich dämlich an. Wie im ersten Film sollen sie auch in „22 Jump Street“ einen Drogen-Fall lösen. Und damit sie auf der Straße keinen Schaden anrichten können, schickt man sie in ein eng umgrenztes Areal. Der einzige Unterschied: Die Jungs sind älter geworden. Deshalb müssen sie sich diesmal nicht mehr als Schüler verkleiden, sondern als Studenten.
Auf dem Campus schnüffeln Schmidt & Jenko dann einer Designer-Droge namens WhyPhy hinterher, von der die Studenten dauernd so reden, als wäre sie was fürs Internet. Sie begegnen papageienhaft doppelplappernden Zwillingen, coolen Trinkern, entzückenden Elevinnen und einer wilden Wuchtbrumme namens Mercedes (Jillian Bell), die die komplette schlechte Laune des Planeten Erde gepachtet hat.
Irgendwo in diesem studentischen Gewirr verbergen sich natürlich der oder die Täter. Aber wie Schmidt & Jenko die Spuren des Bösen erspüren, ist im Grunde völlig egal. „22 Jump Street“ ist eine harmlose, fröhliche, ironische Komödie ohne tiefere Bedeutung, die ihre eigenen Figuren, aber auch sich selbst ohne Pause auf die Schaufel nimmt.
Eine Empfehlung: Wenn in diesem klassischen Fall von Popcorn-Kino der Abspann beginnt – unbedingt noch sitzen bleiben! Denn dann zeigen die Regisseure Lord & Miller in einer aberwitzigen Collage, was in der Welt der Film-Fortsetzungen alles möglich ist – und was uns hoffentlich erspart bleibt.
IDEAL FÜR: Filmfans, die Lust auf zwei Stunden Lachen haben und dafür gern einmal den Kopf ausschalten.