DIE STORY: Der Titel „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“ deutet es schon an. Zeitreisen –Story-Vehikel für gefühlt jeden zweiten Science-Fiction-Film - sind jetzt auch im Comic-Genre angekommen. Um aus der „X-Men“-Serie die größtmögliche Starpower zu holen, lässt Regisseur Bryan Singer seine Mutanten-Helden um Professor X, Wolverine, Magneto und Mystique in der Vergangenheit aufeinandertreffen. Die Sentinels, eine Mischung aus Terminator und Transformers, von Menschenhand erschaffene Killerroboter, haben auf eine sehr unfeine Art die Weltherrschaft an sich gerissen.
Der Plot: Im Untergrund und heimlich agieren die noch lebenden X-Men und suchen nach einem Ausweg aus dem düsteren Status Quo. Die vermeintlich rettende Idee hat Professor X (Patrick Stewart in Alt, James McAvoy in Jung): Logan alias Wolverine (Hugh Jackman) soll in die Vergangenheit geschickt werden und dort einen Mord verhindern, der in der Zukunft die Macht der Sentinels untermauert. Stilecht wacht er hier nicht nur in einem Wasserbett neben einer Lavalampe auf, sondern trifft auch auf die jeweils jüngere Version seiner Mutanten-Freunde und muss gerade richten, was in der Zukunft schief laufen könnte. Der Film wird durch den Trick der Zeitreisen zum Schaulaufen der Mutanten.
DIE STARS: Mit der Verknüpfung der beiden Zeitebenen aus Zukunft und Vergangenheit hat Regisseur Bryan Singer genug Platz, alle X-Men aus allen vier (bzw. sechs, wenn man die „Wolverine“-Filme dazuzählt) „X-Men“-Teilen im fünften bzw. siebten zu vereinen. Hugh Jackman, Patrick Stewart, Ian McKellen und Halle Berry aus der Urbesetzung treffen auf Jennifer Lawrence, James McAvoy und Michael Fassbender aus „X-Men First Class“. Neu dabei ist „Game of Thrones Star“ Peter Dinklage mit einer tödlichen Waffe gegen die X-Men.
DIE KRITIK: „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“ setzt voll auf die Action. Egal, ob Mutant gegen Sentinel, Sentinel gegen Mensch, Mensch gegen Mutant oder Mutant gegen Mutant – wenn hier gekämpft wird, knallt es gewaltig.
Die spektakulärste Sequenz im ganzen Film ist ganz klar der Moment, in dem sich die Action der Comicverfilmung mit der bildenden Kunst vereint. Bei Magnetos Fluchtversuch aus einem Hochsicherheitsgefängnis verwandelt sich eine ganz normale Kampfszene in der Küche dank extremer Zeitlupe in eine Mischung aus Matrix und klassischer Malerei.
Quicksilver, dessen Mutation extreme Schnelligkeit ist, verändert in diesem Standbild nicht nur die Laufbahn der Kugeln, sondern nimmt sich auch Zeit für den einen oder anderen Spaß am Rande. Das ist keine Einheits-Blockbusterware mehr, das ist wirklich schon Kunst im Kino.
IDEAL FÜR: Alle, die sich im Universum der X-Men oder der Marvel-Comics perfekt auskennen und die auf große und vor allem komplexe Comic-Verfilmungen stehen. Man muss hier auch mal um die Ecke denken. Wer allerdings noch nie etwas von den X-Men gehört hat, wird in den neuen Film nichts verstehen.