Wiener Filmpreis
(Geld- und Sachpreise im Gesamtwert von je 17.000 Euro)
Spielfilm:
„Ich seh Ich seh“ von Veronika Franz und Severin Fiala (Österreich 2014)
Jury-Begründung: „Der Film transformiert die Figur einer jungen Frau, die den Erwartungen ihrer Kinder nicht mehr entspricht, zur Quelle des Horrors. In der absoluten Überzeichnung wird die Rolle der Mutter als brutale Zumutung, in die das Scheitern eingebaut ist, vorgeführt.“
Dokumentation:
„Lampedusa im Winter“ von Jakob Brossmann (Österreich/Italien/Schweiz 2015)
Jury-Begründung: „Der Film beeindruckt durch die Art und Weise, wie er die komplexe Problemlage der Menschen in Lampedusa nachzeichnet, das Bild einer Insel wiedergibt, die nicht nur um ihr eigenes ökonomisches Überleben kämpft, sondern auch mit den ankommenden Flüchtlingen zurecht zu kommen versucht. Dieser Film macht Mut.“
Österreich-Kinostart: 6. November 2015
Standard-Viennale-Publikumspreis
(Preis für einen Film, der in Österreich noch keinen Verleih hat. Findet der Film einen Verleih, ist der Kinostart mit kostenlosem Anzeigenraum in der Tageszeitung „Der Standard“ verbunden)
„A Uma Hora Incerta“ von Carlos Saboga (Portugal 2015)
Jury-Begründung: „Eine Vater-Tochter-Beziehung in einer Geschichte über Varrat, Intrigen, dunkle Begierde und Neugier im Portugal der 1940er Jahre. Wir waren begeistert von den komplexen Charakteren, die immer verführen. Aber nie erklären. Sinnlich, reich, erotisch, verflochten – wir lieben diesen Film.“
MehrWert-Filmpreis der Erste Bank
(je ein Aufenthalts-Stipendium für einen Monat in New York. Werkpräsentation in New York. Reisekosten und finanzieller Zuschuss)
Langfilm:
„Lampedusa im Winter“ von Jakob Brossmann (Österreich/Italien/Schweiz 2015)
Jury-Begründung: „Eine berührende, aufrüttelnde und tröstliche Dokumentation. Politisch und zugleich optimistisch zeigt sie auf vorbildliche Weise eine kleine und in sich abgeschlossene Welt. Die Insel und ihre Bewohner stehen für ein würdevolles Leben unter besonders schwierigen Bedingungen.“
Kurzfilm:
„Self“ von Claudia Larcher (Österreich 2015)
Jury-Begründung: „Haut – unser vertrautestes und intimstes Sinnesorgan – verwandelt sich in diesem Kurzfilm in eine faszinierende akustische und visuelle Seelenlandschaft voller Abgründe fremdartigen, unheimlichen Lebens.“
FIPRESCI-Preis der Internationalen Filmkritik
„Coma“ von Sara Fattahi (Syrien/Libanon 2015)
Jury-Begründung: „Ein Home-Movie aus dem winterlichen Damaskus, eine Isolations-Studie, ein Kriegs- und Familienfilm: Eine junge Frau dokumentiert die Stagnation ihres Lebens mit Mutter und Großmutter, eingeschlossen in ihrer Wohnung, während draußen der Bürgerkrieg tobt. Der Ausnahmezustand als Alltagssituation. Die Erfahrung des Verlusts verwandelt sich in der Kunst, in diesem Film, in einen Gewinn.“