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Österreichischer Filmpreis 2016
Ein Triumph für den Horror: Fünf Filmpreise für „Ich seh Ich seh“
21.01.2016
Der große Schrecken führte zum großen Sieg. Der Horrorfilm „Ich seh Ich seh“ von Veronika Franz und Severin Fiala wurde am 20. Jänner in Grafenegg gleich fünf Mal mit dem Österreichischen Filmpreis ausgezeichnet, voran in den wichtigsten Kategorien Bester Film und Beste Kamera. Jakob Brossmann erhielt für „Lampedusa im Winter“ den Filmpreis für die beste Dokumentation. Patrick Vollrath blieb im Kurzfilm-Bewerb siegreich – sein Film „Alles wird gut“ könnte am 28. Febnruar in Los Angeles auch den Oscar gewinnen. Bei den Darstellern gab es erstmals getrennte Kategorien für Haupt- und Nebenrollen. Die Gewinner: Ulrike Beimpold („Superwelt“) und Gerti Drassl („Ma Folie“) sowie Johannes Krisch (Jack“) und Christopher Schärf („Einer von uns“). Die Wolf-Haas-Verfilmung „Das ewige Leben“, fünffach nominiert, ging leer aus. Macht nix: Der Thriller mit Josef Hader gewann quasi den Filmpreis an der Kinokasse. „Das ewige Leben“ war mit großem Abstand der meistbesuchte österreichische Film des Jahres 2015.
Spielfilm
Gewinner:
„Einer von uns“ von Stephan Richter
Das Drama „Einer von uns“, der erste Spielfilm von Stephan Richter, folgt dem Lauf einer Tragödie, die 2009 große Schlagzeilen machte. Ein 14-jähriger Jugendlicher wurde bei einem Einbruch in einen Supermarkt in Krems von einem Polizisten erschossen.
Ebenfalls nominiert:
„Das ewige Leben“ von Wolfgang Murnberger
Die vierte Verfilmung eines Wolf-Haas-Krimis ist der erfolgreichste österreichische Film des Jahres 2015: Insgesamt 269.910 Kinobesucher sahen den neuen Auftritt von Josef Hader in der Rolle des mürrischen Detektivs Brenner. Der ermittelte diesmal in seiner Heimatstadt Graz – und in eigener Sache.
„Ich seh Ich seh“ von Veronika Franz und Severin Fiala
Der Horrorfilm „Ich seh Ich seh“ ist Österreichs Beitrag im Oscar-Rennen 2016 und machte erstmals 2014 bei den Filmfestspielen Venedig Furore. Hollywood-Mogul Harvey Weinstein erwarb die Rechte für das Werk, in dem zwei Knaben ihre nach einer Operation sehr veränderte Mutter nicht...
Dokumentarfilm
Gewinner:
„Lampedusa im Winter“ von Jakob Brossmann
Die Wiener Regisseur Jakob Brossmann porträtiert in „Lampedusa im Winter“ die kleine italienische Mittelmeerinsel Lampedusa, die durch ihre Nähe zum afrikanischen Kontinent zur Anlaufstelle für Flüchtlinge wurde. Ein Film, der Mut macht: Dort, wo die Schicksale der Migranten nicht in Zahlen abgehandelt werden, sondern ein Gesicht bekommen, wächst nicht die Ablehnung, sondern die Solidarität.
Ebenfalls nominiert:
„Über die Jahre“ von Nikolaus Geyrhalter
Nikolaus Geyrhalter drehte zehn Jahre lang an seinem neuen Werk „Über die Jahre“, das von der Pleite einer Textilfabrik im Waldviertel und den Schicksalen der Menschen handelt, die dort ihren Job verloren. Der Film ist eine melancholische Reportage über die Härte der Arbeitswelt und zugleich ein humanistisches Manifest.
„Wie die anderen“ von Constantin Wulff
Die Doku „Wie die anderen“ porträtiert den Arbeitsalltag einer Kinder- und Jugendpsychiatrie nahe Wien als permanenten Balanceakt zwischen Behutsamkeit und Druck, Routine und Improvisation. Welche Hilfe kann die Klinik in der kurzen Zeit leisten, bis die Kinder und Jugendlichen wieder in ihren Alltag zurückkehren?
Kurzfilm
Gewinner:
„Alles wird gut“ von Patrick Vollrath
Ebenfalls nominiert:
„Esel“ von Rafael Haider
„Uncanny Valley“ von Paul Wenninger
Beste weibliche Hauptrolle
Gewinnerin:
Ulrike Beimpold („Superwelt“)
Ebenfalls nominiert:
Gerti Drassl („Vals“)
Anna Posch („Chucks“)
Beste männliche Hauptrolle
Gewinner:
Johannes Krisch („Jack“)
Ebenfalls nominiert:
Manuel Rubey („Gruber geht“)
Rainer Wöss („Superwelt“)
Beste weibliche Nebenrolle
Gewinnerin:
Gerti Drassl („Ma Folie“)
Ebenfalls nominiert:
Inge Maux („Jack“)
Susi Stach („Planet Ottakring“)
Beste männliche Nebenrolle
Gewinner:
Christopher Schärf („Einer von uns“)
Ebenfalls nominiert:
Karl Fischer („Der Vampir auf der Couch“)
Markus Schleinzer („Einer von uns“)
Regie
Gewinner:
Veronika Franz & Severin Fiala („Ich seh Ich seh“)
Ebenfalls nominiert:
Marie Kreutzer („Gruber geht“)
Wolfgang Murnberger („Das ewige Leben“)
Drehbuch
Gewinner:
Christian Frosch („Von jetzt an kein Zurück“)
Ebenfalls nominiert:
Veronika Franz & Severin Fiala („Ich seh Ich seh“)
Wolf Haas, Josef Hader & Wolfgang Murnberger („Das ewige Leben“)
Kamera
Gewinner:
Martin Gschlacht („Ich seh Ich seh“)
Ebenfalls nominiert:
Enzo Brandtner („Das ewige Leben“)
Leena Koppe („Gruber geht“)
Kostümbild
Gewinner:
Renate Martin & Andreas Donhauser („Casanova Variations“)
Ebenfalls nominiert:
Monika Buttinger („Der Vampir auf der Couch“)
Stefanie Jauss („Von Jetzt An Kein Zurück“)
Maske
Gewinner:
Roman Braunhofer & Martha Ruess („Ich seh Ich seh“)
Ebenfalls nominiert:
Sam Dupona („Der Vampir auf der Couch“)
Michaela Payer & Constanze Madlindl („Das ewige Leben“)
Musik
Gewinner:
Oliver Welter & Herwig Zamernek („Jack“)
Ebenfalls nominiert:
Wolfgang Frisch & Markus Kienzl („Das ewige Leben“)
Herbert Tucmandl („Superwelt“)
Schnitt
Gewinnerin:
Evi Romen („Casanova Variations“)
Ebenfalls nominiert:
Karina Ressler („Ma Folie“)
Andreas Wodraschke & Julia Drack („Einer von uns“)
Szenenbild
Gewinner:
Johannes Salat & Hubert Klausner („Ich seh Ich seh“)
Ebenfalls nominiert:
Renate Martin & Andreas Donhauser („Casanova Variations“)
Isidor Wimmer („Jack“)
Tongestaltung
Gewinner:
William Edouard Franck, Veronika Hlawatsch & Bernhard Maisch („Jack“)
Ebenfalls nominiert:
William Edouard Franck, Philipp Mosser, Reinhard Schweiger & Bernhard Maisch („Superwelt“)
Thomas Szabolcz, Torsten Heinemann, Bernhard Bamberger & Bernhard Maisch („Planet Ottakring“)
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