Johnny Depp über…
…seine Fans:
Ich habe den Begriff Fan noch nie wirklich gemocht. Für mich sind sie eher unsere Arbeitgeber. Sie sind mein Boss. Denn sie gehen ins Kino und geben ihr hart verdientes Geld aus, um für ein paar Stunden der Welt zu entfliehen und meinen Film zu anzuschauen.
…über seine optische Verwandlung zum fast glatzköpfigen Mafioso James Bulger in „Black Mass“:
Wir wollten möglichst genau den Look von Jimmy Bulger kreieren, aber genauso auszusehen wie er, ist unmöglich. Ich habe zum Beispiel schwarze Augen, keine blauen. Meine blauen Kontaktlinsen für die Rolle wurden von Hand gemacht, damit sie wirklich dieses stechende Blau haben. Solche Veränderungen sind für mich immer eine Herausforderung. Aber darum geht es beim Schauspielen, dass du dich selbst immer wieder testest und vor Herausforderungen stellst. Dass du die Chance nutzt, eventuell mit dem Gesicht flach auf den Boden zu fallen und wie ein Arsch auszusehen. Damit verdiene ich mein Geld.
…über seine Recherche für „Black Mass“:
Ich kannte die Story von Jimmy Bulger. Die ist faszinierend. Je mehr ich mich mit diesem Kriminalfall beschäftigte, desto komplexer wurde es. Viel ist bis heute nicht geklärt. Ich wollte Bulger treffen, seine Sicht der Dinge hören. Aber eine Woche nach meiner Anfrage habe ich die Nachricht erhalten, dass Jimmy mich nicht sehen will. Weil er einfach kein großer Fan der Bücher über ihn war.
…über die Verantwortung gegenüber den Figuren, die er spielt:
Wenn du eine fiktionale Figur spielst, hast du immer einen gewissen Handlungsspielraum. Wenn du aber jemanden spielst, den es wirklich gab oder gibt, hast du eine gewisse Verantwortung zu tragen. So geht es mir zumindest. Egal wie gut oder böse sie sind. Das ist mir wichtig. Dazu gehört im Fall von „Black Mass“ eben auch, den Look anzupassen und zu adaptieren – um Jimmy Bulger finden zu können.
…künstlerischen und kommerziellen Erfolg:
Egal, welche Rolle ich spiele – es geht mir immer um die Figur. Darum, ob ich alles für den Regisseur getan habe, ob ich mir selbst gerecht werde und den Drehbuchautoren. Wenn das aufgeht, ist das für mich Erfolg. Der Erfolg an der Kinokasse ist etwas anderes. Der geht mich nichts mehr an. Wenn ich einen Film abgedreht und mich von der Figur verabschiedet habe, ziehe ich weiter.
…über die Schauspielerei:
Ich wollte eigentlich nie Schauspieler werden. Ich will das im Grunde bis heute nicht, um ehrlich zu sein. Ich war Musiker. Irgendwann bin ich ins Schauspielen reingeraten und nicht mehr rausgekommen. Ich will jetzt nicht die Hand beißen, die mich füttert, aber es war oft frustrierend. Am Ende sagst du mehr Wörter, die dir andere in den Mund gelegt haben, als deine eigenen. Und die sind dann auch oft schlecht geschrieben.