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Menschenrechte. Die iranische Frauenrechtsaktivistin und Filmemacherin Mahnaz Mohammadi wurde am 7. Juni erneut inhaftiert. Sie engagiert sich seit mehr als 15 Jahren für Menschenrechte im Iran, insbesondere für jene von Frauen. So war sie unter anderem an der 2006 ins Leben gerufenen
One Million Signatures Campaign federführend beteiligt, die darauf abzielte, frauendiskriminierende Gesetze im Iran zu ändern.
Mahnaz Mohammadi hat in zahlreichen Filmen als Regisseurin, Produzentin und Schauspielerin mitgewirkt. Ihre Filme „Travelogue“ (2006) und „Women Without Shadows“ (2003) wurden bei verschiedenen internationaler Filmfestivals gezeigt. Ersterer begleitet einen Zug mit iranischen Flüchtlingen, der jeden Donnerstag von Teheran nach Istanbul fährt und leer in den Iran zurückkehrt. In ihrer mehrfach ausgezeichneten Arbeit „Women Without Shadows“ portraitiert sie eine iranische Einrichtung für psychisch kranke Frauen und deren Insassen.
In dem im Mai 2011 beim Festival Cannes gezeigten Film „Ephemeral Marriage“ (Regie: Reza Serkanian) spielte Mahnaz Mohammadi die Hauptrolle. Ihre Reise nach Frankreich wurde jedoch vom iranischen Regime durch die Konfiszierung ihres Passes verhindert. In einer verlesenen Grußbotschaft sagt Mahnaz Mohammadi über ihre Situation: „Ich bin eine Frau und eine Filmemacherin, zwei Dinge, die ausreichen, um in diesem Land wie eine Verbrecherin behandelt zu werden.“ Der Film wurde für seine kritische Betrachtung der Geschlechterverhältnisse im Iran mehrfach ausgezeichnet.
Mahnaz Mohammadi wurde aufgrund ihrer politischen und künstlerischen Aktivitäten bereits mehrfach verhaftet; zuletzt im Sommer 2011, als sie über einen Monat im berüchtigten iranischen Evin Gefängnis inhaftiert war. Nach ihrer Freilassung gegen Kaution am 28. Juni 2011 blieb Mahnaz Mohammadi anhaltend unter staatlicher Beobachtung durch den Geheimdienst, ihr Pass wurde vom Gericht einbehalten und das 2009 verhängte Berufsverbot blieb weiterhin aufrecht. Ihre Gesundheit ist seit ihrer letzten Inhaftierung stark angeschlagen.
Damals wurde sie - nicht zuletzt durch internationalen Druck - freigelassen. Davor wurde sie bereits 2007 und 2009 inhaftiert; 2009 zusammen mit dem international bekannten, verfolgten und verurteilten iranischen Filmemacher Jafar Panahi und Rokhsareh Ghaem-Maghami, sowie einer Reihe anderer Menschenrechtsverteidiger, die der Ermordung von Demonstrierenden im Zuge der Proteste 2009 auf einem Teheraner Friedhof gedachten. Ihre Wohnung wurde wiederholt durchsucht, wobei persönliche Gegenstände, Arbeitsgerätschaften und Filmmaterial beschlagnahmt wurden.