GESAMTEINDRUCK: „The Darkest Minds - Die Überlebenden“ ist ein actionreicher, aber leider ziemlich fader Teenie-Science Fiction-Streifen, der beim Versuch, den „Tributen von Panem“ nahezukommen, einen herben Bauchfleck erleidet.
DIE STORY: In den USA geht in „The Darkest Minds“ ein seltsamer Virus um, der 98 Prozent aller Kinder und Jugendlichen tötet. Die wenigen, die übrig bleiben, besitzen plötzlich Superkräfte. Die Regierung ist ratlos und lässt die Teenager kurzerhand wegsperren. Doch der sechzehnjährigen Ruby (Amandla Stenberg) gelingt die Flucht. Sie trifft auf drei weitere Teenies, die ebenfalls getürmt sind. Gemeinsam suchen sie einen Ort, an dem sie sicher sind. Und auf dem Weg dorthin verliert Ruby ihr Herz an einen ihrer Retter (Harris Dickinson).
DIE STARS: Hauptdarstellerin Amandla Stenberg dürfte den Fans der „Tribute von Panem“-Reihe bekannt vorkommen. Sie spielte an der Seite von Oscar-Preisträgerin Jennifer Lawrence die schüchterne Rue. „The Darkest Minds“ ist ihre zweite Hauptrolle nach dem Teenager-Melodram „Du neben mir“. Der britische Film-Beau Harris Dickinson erntete mit dem Drama „Beach Rats“ erstes Kritikerlob. Auch Ex-Teeniesängerin Mandy Moore ist mit von der Partie: Sie verhilft Stenberg im Film zur Flucht, entpuppt sich wenig später aber Vorkämpferin des Regimes.
Die aus Korea stammende Regisseurin Jennifer Yuh Nelson kommt vom Animationsfilm. Sie inszenierte die Folgen 2 & 3 von „Kung Fu Panda“ und führt nun erstmals bei einem Kino-Spielfilm Regie.
DIE KRITK: Die „Tribute von Panem“ haben eine Welle an utopischen Teenie-Sagas losgetreten. Doch bislang ist keine auch nur annähernd dem Mega-Hit mit Jennifer Lawrence nahegekommen. Auch mit „The Darkest Minds“ (nach der Roman-Trilogie von Alexandra Bracken) wird das, soviel ist nach dem ersten Filmteil klar, wohl eher nicht gelingen.
Zwar ist der Plot um eine Handvoll Teenies, die einem tödlichen Virus trotzen und fortan mittels Hypnoseblicken Gedanken lesen, Menschen manipulieren und Gegenstände fliegen lassen, grundsätzlich nicht unspannend. Es hapert aber gewaltig an der filmischen Umsetzung.
„The Darkest Minds“ wirkt, als hätte Regisseurin Jennifer Yuh Nelson alles, was man schon aus „Die Tribute von Panem“, „Maze Runner“ und Co. kennt, zusammengewürfelt und daraus einen neuen Science Fiction-Film gebastelt.
Es gibt die Teenies, die Superkräfte haben („X-Men“ lässt grüßen) und sich inmitten eines weitgehend zerstörten Landes gegen Obrigkeit und schwer bewaffnete Wachmänner auflehnen („Die Tribute von Panem“). Dazu eine weibliche Superheldin (ebenfalls „Panem“), die zwar stark ist, der aber beim Anblick der feschen männlichen Mitstreiter die Knie schlottern (hier könnte man von „Panem“ über „Maze Runner“ bis „Twilight“ so gut wie jede Teenie-Reihe aufzählen).
Hauptdarstellerin Amandla Stenberg als Ruby ist zwar tatsächlich ein erfreulicher Lichtblick, kann den Film alleine aber auch nicht stemmen. Obendrein erfährt man über die Geschichte ihrer Figur bis zum Schluss so gut wie nichts. Rubys Romanze mit Harris Dickinson ist süß, aber gleichzeitig auch fast schon unerträglich kitschig („Twilight“ lässt grüßen).
Und obendrein wirft „The Darkest Minds“ viele Fragen auf, deren Antwort man offenbar erstmal im Buch nachlesen muss. Warum einzelne Jugendliche den Virus überleben und wer warum welche Superkräfte bekommt, bleibt leider ebenso ungeklärt wie das Rätsel, warum Rubys Mitstreiterin Zu (Miya Cech) den ganzen Film lang mit knallgelben Handschuhen herumläuft.
Die Action- und Kampfszenen sind optisch durchaus beeindruckend und wenn die Fäuste und Feuerbälle fliegen, kommt endlich tatsächlich ein bisschen Spannung auf. Den Großteil der Zeit dümpelt „The Darkest Minds“ aber leider unspektakulär bis schlichtweg fad dahin.
IDEAL FÜR: Nicht allzu anspruchsvolle Fans von actiongeladener Teenie-Fantasy.