GESAMTEINDRUCK: „Shaun das Schaf – Der Film: Ufo-Alarm“ ist ein hochklassiger und sehr lustiger Stop-Motion-Animationsfilm. Schrullige Schaf-Geschichten und Science-Fiction-Elemente werden erstaunlich stimmig miteinander verwoben.
DIE STORY: Auf der Mossy Bottom Farm ist es beschaulich wie immer. Der Bauer sitzt vor dem Fernseher oder er geht seinem Tagwerk nach. Dabei wird er nur durch das aktionistische Schaf Shaun und seine Freunde gestört. Während der Hütehund Bitzer alles unternimmt, um die Herde im Zaum zu halten, kündigt ein blitzendes Himmelslicht Besuch aus dem All an: Ein Ufo landet und setzt ein freundliches Alien-Mädchen namens Lu-La ab. Shaun und Lu-La werden bald Freunde, was zu neuen Dimensionen schäfischer Streiche führt. Allerdings sehen die beiden auch eine Aufgabe vor sich: Der Bauer will auf der Farm den Vergnügungspark Farmageddon errichten. Das muss verhindert werden!
DIE STARS: Der Topstar des Films ist natürlich Shaun das Schaf. Der wollige Vierbeiner ist Animations-Freunden seit 1995 ein Begriff. Damals trat er in der Episode „Unter Schafen“ der Kultserie „Wallace & Gromit“ erstmals in Erscheinung. 2015 übersiedelte Shaun im Kino-Hit „Shaun das Schaf – Der Film“ erstmals auf die große Leinwand.
Für die Fortsetzung „Ufo-Alarm“ suchten und fanden die Regisseure Will Becher und Richard Phelan aus dem britischen Aardman-Studio gute Anregungen in extraterrestrischen Welten.
DIE KRITIK: Shaun das Schaf ist ein Filmheld, wie man ihn sich idealer nicht wünschen kann. Der freundliche Vierbeiner besitzt erstens das Talent, auf unnachahmliche Weise Chaos zu erzeugen (was stets für Lacher gut ist), und zweitens die Fähigkeit, das Chaos wieder halbwegs zu beseitigen (was ihn zu einem liebenswerten Charakter macht).
Zu Beginn des neuen Films braucht es noch gar keinen UFO-Alarm, um das Publikum blendend zu unterhalten – der Schaf-Alarm reicht vollkommen aus. Shaun sprudelt nur so vor Einfällen, in denen einmal eine Frisbee-Scheibe und ein andermal ein Mähdrescher als Requisit dienen.
Hund Bitzer kommt kaum hinterher, den Schafen ihre Taten zu untersagen. Er rammt ein Verbotsschild nach dem anderen in den Boden, bis er sich zu guter Letzt zu einer Version entscheidet, in der quasi alles verboten ist.
Doch dann landet das Raumschiff. Und mit ihm Lu-La, die kleine Außerirdische in Blau und Lila, die ausschaut wie eine Mischung aus E.T. und einem Kobold mit Schlappohren. Und von nun an ist alles erlaubt, was zur leicht anarchistischen Spaß-Erzeugung dienlich ist. Was Lu-La und Shaun zum Beispiel in einem Supermarkt anstellen, ist äußerst eindrucksvoll und löst wahre Lachsalven aus (außer vielleicht bei Supermarkt-Besitzern). Auch die Streiche, die dem Bauern gespielt werden, wenn der seinen blödsinnigen Farmageddon-UFO-Themenpark zur Profitquelle machen will, haben höchsten Unterhaltungswert.
„Shaun das Schaf: Ufo-Alarm“ ist zwar kein Stummfilm, kommt aber ohne gesprochene Dialoge aus. Man begreift auch so, was los ist. Statt blitzender Wortgefechte hört man in einer Szene den vielleicht ausdauerndsten Rülpser, den es im Kino je gegeben hat.
Eine Freude ist wie bei allen Filmen aus dem Aardman-Studio die technische Umsetzung der Geschichte. Man arbeitet dort ja prinzipiell mit Knetfiguren und Stop-Motion-Technik, was handwerklich eine gigantische Herausforderung ist. Müssen doch für jede Filmsekunde 24 leicht veränderte Einstellungen aufgenommen werden. Die Regie-Debütanten Will Becher und Richard Phelan sorgen mit ihrem Team dafür, dass aus diesen Standbildern bewegte und auch bewegende Bilder werden, die von höchster künstlerischer Qualität zeugen.
Zu den Besonderheiten der Aardman-Komödien gehört auch die Tatsache, dass sie von Erwachsenen genauso heiß geliebt werden wie von Kindern. Das gilt vollinhaltlich auch für „Shaun das Schaf – Der Film: UFO-Alarm“, wobei die Filmemacher für die etwas älteren Fans noch ein zusätzliches Zuckerl verpackt haben: Sie bauen immer wieder Zitate ein, die an berühmte Werke von Steven Spielberg („Unheimliche Begegnung der dritten Art“), Stanley Kubrick („2001 – Odyssee im Weltraum“) oder anderer Meister erinnern.
IDEAL FÜR: Alle Fans von Shaun, dem Schaf, und der Knetfiguren-Komödien aus dem Aardman-Studio.