Ein letzter Tango

Tanzen als pure Sucht


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„Ein letzter Tango“ rankt sich um das Leben und die Kunst eines berühmten Tango-Tanzpaares © Polyfilm
DIE STORY: „Ein letzter Tango“ ist ein Dokumentarfilm über die Tänzer Maria Nieves Rego (78) und Juan Carlos Copes (84), das berühmteste Tango-Paar Argentiniens. Das Paar hat den Tango zu einer unantastbaren Qualität gebracht. Die beiden exportierten ihren „Tango Argentino“ erstmals in die USA und nach Japan.
Der Film erzählt die Lebensgeschichte der Tango-Legenden, hauptsächlich aus der Sicht von Maria Nieves Rego. Interviews wechseln sich mit nachgestellten Szenen aus ihrem Leben und symbolischen Tango-Choreografien ab, die von jungen Darstellern getanzt werden.
 
Maria Nieves Rego: Eine der größten Tango-Tänzerinnen aller Zeiten © Polyfilm

DIE STARS: Deutschlands Regie-Star Wim Wenders, von dem man spätestens seit „Buena Vista Social Club“ weiß, dass er eine Ader für lateinamerikanische Klänge hat, kümmerte sich als Executive Producer um „Ein letzter Tango“. Mit dem argentinischen Regisseur German Kral, der sein Filmstudium in Deutschland absolvierte, arbeitete Wenders schon bei einigen Projekten zusammen.
 
 
Die nachgestellten Tanz-Szenen wurden unter anderem in Fabrikshallen gedreht © Polyfilm

DIE KRITIK: Vorab ein Zitat. „Der Tango ist der vertikale Ausdruck eines horizontalen Verlangens“, schrieb George  Bernard Shaw.
Der Dokumentarfilm „Ein letzter Tango“ ist im Grunde die Chronik einer Liebesbeziehung mit allen emotionalen Ingredienzien, die wir alle gut kennen. So eine Story ist thematisch an sich nichts Besonderes – wäre da nicht der Tango, der den beiden Protagonisten als Sublimat ihrer Gefühle, als gemeinsame Obsession und als Geschäftsgrundlage ihrer fast 40 jährigen Verbindung diente.
Juan Carlos Copes verließ seine Partnerin Maria Neves Rego nach all den Jahren gegen eine jüngere Tänzerin. „Die Liebe ist eine Lüge. Kein Mann ist die Träne einer Frau wert“ meint Maria Nieves und fügt hinzu: „Die Trennung war schmerzlich! Aber ich wurde ein besserer Mensch und eine bessere Tangotänzerin“.
Regisseur German Kral hat aus den privaten und künstlerischen Komponenten seiner Geschichte einen durchaus passablen Dokumentarfilm gedreht. Allerdings hat er nicht einmal annähernd versucht, die Faszination des Tanzes  zu erklären bzw. darzustellen. Das ist schade, denn so empfiehlt sich der Film eher für Spezialisten. Maria Nieves Rego wird die Herzen des Kinopublikums erobern. Es sei aber gewarnt: Tanzen ist pure Sucht und der Tango ein ganz besonderes Opiat.
 
IDEAL FÜR: alle, die ihr Leben dem Tanz gewidmet haben.






Trailer
LÄNGE: 85 min
PRODUKTION: Deutschland / Argentinien 2015
KINOSTART Ö: 05.05.2016
REGIE:  German Kral
GENRE: Dokumentation|Musikfilm


BESETZUNG
María Nieves Rego: sie selbst
Juan Carlos Copes: er selbst