GESAMTEINDRUCK: „Die Biene Maja – Die Honigspiele“ ist ein kurzweiliges 3D-Trickspektakel mit „Tribute von Panem“-Touch, viel Moral und ein bisschen Nostalgie-Flair.
DIE STORY: Die bekannteste Trick-Biene der Welt kommt in „Die Biene Maja – Die Honigspiele“ ordentlich in die Bredouille: Die Kaiserin von Summtropolis fordert von den Bewohnern der Klatschmohnwiese, die jährlichen Wettkämpfe mit kräftigen Honigspenden zu unterstützen. Maja, die um die Honigknappheit im Stock weiß, will sie umstimmen. Doch der Plan geht daneben. Um der frechen Biene eine Lektion zu erteilen, schickt die Kaiserin sie als Teilnehmerin in die Honigspiele. Sollte Maja nicht gewinnen, muss ihr Bienenstock den gesamten Wintervorrat abgeben. Ein Todesurteil.
DIE STARS: Biene Maja tauchte Anfang des 20. Jahrhunderts erstmals in den Büchern von Waldemar Bonsel auf. Als Zeichentrickfigur eroberte sie ab den 1970er Jahren die Kinderzimmer. Der erste Einsatz als Kinoheldin folgte 2014.
Wie im ersten Film spricht Theresa Zertani die Biene Maja, Jan Delay ihren Freund Willi. Andrea Sawatzki (als Kaiserin von Summtropolis) und Uwe Ochsenknecht (als Alfons Graf von Bienenstich der Dritte) sind als neue Promistimmen dabei.
DIE KRITIK: Kann die Kino-Maja mit der liebgewonnenen Biene aus den Zeichentrickserie mithalten? Schon beim ersten Film 2014 wurde die aufgepeppte 3D-Heldin von vielen Erwachsenen kritisch beäugt. Und eingeschworene Nostalgiker werden wohl auch diesmal ihre Probleme mit Maja 2.0 haben.
Das gesagt, gehen die Macher dennoch gleich zu Beginn auf die Fans des Originals zu: eine Ameise summt die Titelmelodie der Trickserie von 1975. Danach geht es allerdings schnell wieder zurück in die Gegenwart der Kinderfilme.
„Biene Maja 2 – Honigspiele“ ähnelt einer Kinderfassung von „Die Tribute von Panem“. Muss doch da wie dort eine aufmüpfige Superheldin eine Reihe halsbrecherischer Wettkämpfe bestehen, um ihren Kopf und ihr Volk zu retten.
Im Gegensatz zur Panem-Heldin kämpft Maja allerdings nicht allein auf weiter Flur. Das ist Fluch und Segen zugleich. Denn mit dem Bienen-Angsthasen Willi und einem unmotivierten Loserteam an ihrer Seite lässt sich erstmal keinen Wettkampf gewinnen. Schon gar nicht gegen die siegessichere Violetta, die Maja mit miesen Tricks aus dem Rennen bugsieren will – und dafür Willi schöne Augen macht.
„Honigspiele“ ist kurzweilig erzählt und von Alexs Stadermann detailverliebt inszeniert. Schade ist, dass man den Humor des ersten Films diesmal fast vollends der moralischen Keule geopfert hat.
Gefühlt im Fünf-Minuten-Takt werden Floskeln über Loyalität und den Wert der Freundschaft wiederholt. Da mag man als Begleiter der kleinen Maja-Fans schon mal leicht genervt aufseufzen. Auch Kultcharaktere wie Flip hätten sich mehr verdient als Statistenrollen. Es bleibt die Hoffnung auf ein Wiedersehen im dritten Teil. Allein schon der Nostalgie wegen.
IDEAL FÜR: Junge Fans von Biene Maja – und nachsichtige Nostalgiker.