DIE STORY: Die „Ben-Hur“-Verfilmung des Jahres 2016 ist natürlich ein Remake des legendären Monumentalfilms von 1959.
Der Plot: Durch eine Intrige seines Adoptivbruders Messala (Toby Kebbell) wird der angesehene und wohlhabende Judah Ben-Hur (Jack Huston) von seiner Familie und seiner großen Liebe Esther (Nazanin Boniadi) getrennt und als Sklave auf eine römische Galeere gezwungen. Immer wieder mit dem Tod konfrontiert, reift in ihm ein alles bestimmender Gedanke: Rache zu nehmen an dem ehemals geliebten Bruder.
Nach Jahren der Qual und Verzweiflung kehrt Ben-Hur nach Jerusalem zurück und stellt sich in einem epochalen Wettkampf gegen den Verräter Messala und das gesamte römische Imperium.
DIE STARS: Der russische Regisseur Timur Bekmambetow setzt in dieser Hollywood-Produktion nicht auf große Namen – abgesehen von Morgan Freeman als Scheich Ilderim. Der britische Ben-Hur-Darsteller Jack Huston ist vor allem aus der TV-Serie „Boardwalk Empire“ bekannt. Auch sein Gegenspieler Toby Kebell, der den Messala verkörpert, ist Brite.
Die iranisch-britische Schauspielerin Nazanin Boniadi (Esther) verdankt ihre Popularität Serien wie „Homeland“ oder „General Hospital“. Die Israelin Ayelet Zurer (Naomi Ben-Hur) war zuletzt in Filmen wie „Illuminati“ oder „Man of Steel“ zu sehen.
DIE KRITIK: Mit den Remakes ist das so eine Sache, kaum eines gelingt! Ausnahmen bestätigen die Regel. Geschätzte 100 Millionen Dollar hat nun die 3D-Neuverfilmung von „Ben-Hur“ von Action-Spezialist Timur Bekmambetov („Wanted“, „Abraham Lincoln: Vampirjäger“) gekostet. Die Produktionskosten werden sich kaum einspielen lassen. Man hätte das Budget getrost karitativen Zwecken spenden können, denn dort wäre es viel besser angelegt.
Wie man auf die kuriose Idee kommen kann, dem mit elf Oscars ausgezeichneten „Ben Hur“ von William Wyler mit Charlton Heston und Stephen Boyd Parole bieten zu wollen, ist nicht nachvollziehbar. Es ist schon erstaunlich, dass nichts, aber schon gar nichts in diesem Film funktioniert. Die Regie ist einfallslos, Buch und Dialoge sind abgestumpft langweilig, Dramaturgie ist für die Autoren ein Fremdwort, Kamera und Musik sind weit unterm Durchschnitt, die Digitaltricks unspektakulär.
Die in diesen Rollen uncharismatischen Hauptdarsteller Jack Huston und Toby Kebbell dürfte ein Zufallsgenerator gecastet haben. Selbst Morgan Freeman fühlt sich sichtlich deplatziert. Positive Ausnahme: Rodrigo Santoro als Jesus. Was bleibt? Das Ärgernis über zwei verlorene Stunden, allerdings in 3D.
Das nächste Wagnis wurde soeben angekündigt: Ben Affleck möchte ein Remake des Billy-Wilder-Klassikers „Zeugin der Anklage“ (Marlene Dietrich, Charles Laughton) nach einer Vorlage von Agatha Christie produzieren, mit sich selbst in der Hauptrolle. Auch in 3D? Viel Glück!
IDEAL FÜR: Fans von verpatzten Remakes.