GESAMTEINDRUCK: „Angel Has Fallen“ ist ein würdiger Nachfolger der Terror-Blockbuster „Olympus Has Fallen“ und „London Has Fallen“: Gerard Butler beschützt mit viel Ballerei wieder den US-Präsidenten, der diesmal von Morgan Freeman gespielt wird.
DIE STORY: US-Agent Mike Banning (Gerard Butler) steht vor einer Beförderung: Der Leibwächter des Präsidenten soll zum Direktor des Secret Service ernannt werden. Dann jedoch kommt es zu einem verheerenden Drohnen-Angriff auf Präsident Trumbull (Morgan Freeman), den einzig der Politiker und sein Beschützer schwer verletzt überleben. Alle anderen Sicherheitsleute sind tot. Und Agent Banning gerät plötzlich unter Verdacht, er könnte das Attentat konzipiert haben.
DIE STARS: Gerard Butler und Morgan Freeman wiederholen ihre Rollen aus den zwei vorigen „Fallen“-Actionreißern, wobei Freeman einen steilen Aufstieg hinter sich hat: In „Olympus Has Fallen“ war er Kongressabgeordneter, in „London Has Fallen“ Vizepräsident, und nun ist er als US-Präsident Chef im Weißen Haus.
Neu an Bord sind unter anderem Jada Pinkett Smith als knallharte FBI-Agentin, Nick Nolte als Mike Bannings Vater und Danny Huston als ehemaliger Kampfgefährte des Leibwächters, der nun bei einer privaten Militär-Kontraktfirma Karriere gemacht hat.
DIE KRITIK: Eines vorweg: Das größte Gerücht um „Angel Has Fallen“, das es sogar bis in die deutschsprachige Wikipedia-Ausgabe schaffte, stimmt nicht. Nein, der Präsidenten-Jumbo
Air Force One wird – anders als kolportiert – nicht zur Kampfzone in dem neuen Action-Reißer. Aber das macht nichts. „Angel Has Fallen“ hat auch so genug cool choreographierte Kinoschlachten zu bieten – in eindrucksvoller Qualität.
Bis zur ersten großen Action-Sequenz vergehen zu Beginn nur ein paar Sekunden. Und ist dieser Kampf überstanden, folgt schon bald das größte Drohnen-Spektakel der jüngeren Filmgeschichte. Während Morgan Freeman als US-Präsident friedlich auf einem Boot schaukelt, um ein bisschen zu angeln, nähern sich auf einmal ganze Geschwader von Kampfdrohnen, die von Terroristen ausgeschickt wurden.
Der Angriff wird zum Gemetzel. Bald schwimmt das komplette Sicherheits-Personal des Präsidenten tot im Teich. Nur der Staatschef selbst und sein Adlatus Banning kommen, wie erwähnt, mit schweren Blessuren lebend davon.
Von diesem Ereignis bis zum großen Showdown im Finale ist es ein weiter Weg. „Angel Has Fallen“ leistet sich nun den im Thriller-Genre beliebten Trick, den Held des Films erstmal zum Verdächtigten zu machen. Gerard Butler alias Mike Banning übersiedelt vom Spitalsbett hinter Gitter, weil starke Indizien darauf hinweisen, er könnte der Drahtzieher der Terrorattacke sein.
Natürlich ahnt man als Zuschauer von der ersten Sekunde an, dass der Präsidenten-Beschützer Banning völlig unschuldig ist. Und Banning ahnt bald, wo die wahren Terroristen zu finden sein könnten.
Dabei geraten ihm nicht die üblichen Verdächtigen des Hollywood-Terror-Genres ins Visier. Fanatische muslimische Kämpfer haben mit dem Anschlag definitiv nichts zu tun. Ganz im Gegenteil: Eine der Spuren richtet sich sogar gegen honorige US-Bürger, die sich selbst zu den Stützen der Gesellschaft zählen.
Sagen wir es so: „Angel Is Fallen“ ist ein Actionreißer, an dem ein Mann wie der echte US-Präsident Donald Trump möglicherweise wenig Freude hätte. Was wiederum Filmfans, die mit Mr. Trump wenig Freude haben, erfreuen mag.
Ansonsten gibt es über „Angel Has Fallen“ wenig Kritisches zu berichten. Der Film wurde von Regisseur Ric Roman Waugh („Snitch“) solide und mit viel Tempo inszeniert. Die Darsteller zeigen, was sie können. Wobei Morgan Freeman als Präsident Trumbull eine ähnlich väterlich-freundlich-bestimmte Aura an den Tag legt, wie sie im wirklichen Leben für Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen typisch ist.
So grimmige Action-Szenen wie Mr. Trumbull müssen reale Politiker allerdings zu ihrem Glück nie erleben. Im Kinosessel hingegen zittern die Zuschauer, wie es sich für das Genre gehört, bis zur letzten Sekunde mit, ob der US-Präsident unbeschadet ins Weiße Haus zurückkehren kann.
IDEAL FÜR: Action-Fans und für Freunde der „Fallen“-Serie.