Am Ende ein Fest

Rentner-Rebellen auf dem letzten Weg


FilmClicks:
„Am Ende ein Fest“: So wollen die Senioren im Film ihren Lebensabend verbringen © Polyfilm
DIE STORY: „Am Ende ein Fest“ erwartet sich wohl jeder gern, wenn das Leben so langsam in die letzte Runde geht.
In einem Altersheim in Jerusalem wollen einige sehr betagte Menschen das Motto „Am Ende ein Fest“ genau befolgen. Doch sie sind nicht bereit, zu akzeptieren, dass man ihnen die Art und Weise vorschreibt, wie sie aus dem Leben scheiden sollen. Also bauen sie sich eine „Selbsttötungsmaschine“, mit der ein selbst bestimmtes Ableben möglich ist. Die wollen sie nur extrem selten einsetzen.
Aber es melden sich immer mehr Menschen bei ihnen, die jemanden kennen, dem es so schlecht geht, dass ihm nur noch mit der Maschine geholfen werden kann. Wie also das moralische Dilemma lösen? Und, vor allem: Wie sollen sie es anstellen, sich nicht erwischen zu lassen?

Die Konstruktion: Arbeit an der ominösen Maschine © Polyfilm
        
DIE STARS: sind in Isreal wohl bekannt. Wie Aliza Rosen oder Shmuel Wolf und Ze’ev Revach. Bei uns hingegen kennt sie kaum einer. Was dem Genuss dieser respektlosen Tragikomödie aber überhaupt keinen Abbruch tut. Denn die alten Herrschaften spielen ganz famos auf. Man schließt sie sofort ins Herz und bangt mit, wie ihr Kampf gegen das israelische Gesundheits-System ausgehen mag.     
                             
DIE KRITIK: Es gibt Kombinationen, die im Kino eigentlich gar nicht gehen. Eine Komödie über das Sterben, das ist definitiv so eine. Und wenn dann noch das Wort Euthanasie fällt, ist endgültig Schluss mit Lustig.
Aber was die israelischen Filmemacher Sharon Maymon und Tal Granit in „Am Ende ein Fest“ veranstalten, das hat alles, was man von einem guten Film erwartet. Eine starke Geschichte, tolle Charaktere, witzig-bittere Dialoge. Und damit überwindet man locker auch Geschmacksgrenzen. Trifft den Zuschauer mitten ins Herz, der von Szene zu Szene nicht weiß, ob er heulen oder lachen soll.
„Am Ende ein Fest“ ist ein mutiger Film. Einer, der nicht wegschaut oder sich in billige Scherzchen flüchtet. Er erzählt vom Alltag in einem Jerusalemer Altenheim. Von den Sorgen und Nöten der alten Menschen, die so gern den letzten Weg des Lebens genießen würden. Aber wenn einen plötzlich Krankheiten plagen und man gern selbstbestimmt aus dem Leben scheiden möchte, meldet sich der Staat und meint, alles bestimmen zu dürfen.
Wunderbar, wie diese Bande von Rentner-Rebellen sich mit ihrer „Selbsttötungsmaschine“ dagegen wehrt. Natürlich darf man anderer Meinung sein. Der Film ist nicht bequem. Er lädt zum Diskutieren ein. Mit den künstlerischen Freiheiten, die er sich nimmt, klatscht man ihm gern Beifall. Bravo!        
 
IDEAL FÜR: Kinogänger, die Filme mit einer ordentlichen Dosis schwarzen Humors zu schätzen wissen.  
 






Trailer
LÄNGE: 93 min
PRODUKTION: Israel / Deutschland 2014
KINOSTART Ö: 02.10.2015
REGIE:  Tal Granit, Sharon Maymon
GENRE: Drama|Komödie
ALTERSFREIGABE: ab 16


BESETZUNG
Ze'ev Revach: Yehezkel
Aliza Rosen: Yana
Shmuel Wolf: Max