GESAMTEINDRUCK: „Mia und der weiße Löwe“ ist hinreißendes Familienkino mit großartigen Bildern über ein junges Mädchen, das für einen in Not geratenen Löwen kämpft.
DIE STORY: Die zehnjährige Mia (Daniah de Villiers) hat keinen Bock auf den kleinen weißen Löwen, den ihr Vater John (Langley Kirkwood) ihr auf der Löwenzucht-Farm der Familie in Südafrika überreicht. Sie möchte zurück nach London, wo sie zuvor mit Vater und Mutter Alice (Mélanie Laurent) lebte. Mias Eltern hoffen, dass sich ihre Tochter schneller an Südafrika gewöhnt, wenn sie sich um den Löwen kümmert. Das funktioniert ein paar Jahre sehr gut. Aber dann soll der Löwe an den Meistbietenden verkauft werden. Mia will ihn zum Schutz in ein Reservat bringen, doch das liegt am anderen Ende des Landes. Wie soll ein 13jähriges Mädchen dahin gelangen?
DIE STARS: Dieser Film punktet mit zwei Stars. Einmal mit der südafrikanischen Jung-Schauspielerin Daniah de Villiers, die in ihrer ersten Hauptrolle als Mia zu sehen ist. Und dann mit dem Löwen Thor, der in der Story allerdings Charlie heißt.
Das Besondere an „Mia und der weiße Löwe“: Regisseur Gilles de Maistre ließ sich für den Film, der einige Jahre umspannt, auch einige Jahre Zeit. Das Team kam drei Sommer lang jeweils für mehrere Dreh-Wochen zusammen. Dazwischen hatten Daniah und Thor ausgiebig Muße, sich aneinander zu gewöhnen. Das tut dem Film unglaublich gut und gibt ihm eine realistische Note, die andere Filme nie im Leben so hinbekommen.
DIE KRITIK: Eine Geschichte über das Zusammenleben von Mensch und Tier: „Mia und der weiße Löwe“ versucht sich an einem Genre, das über viele Jahrzehnte hinweg zum Familien-Entertainment gehörte. Damals von Walt Disney produziert oder von Heinz Sielmann in Afrika gedreht. Aber schon eine ganze Reihe von Jahren hat es keine innovativen Filme dieser Art mehr gegeben.
„Mia und der weiße Löwe“ schafft einen Neuanfang. Regisseur Gilles de Maistre erzählt eine zu Herzen gehende Geschichte, die das Kunststück fertigbringt, auf allen Ebenen zu funktionieren.
Da ist die zehnjährige Mia, die mit der nahenden Pubertät zu kämpfen hat und mit der neuen Heimat Südafrika. Auch ihre Eltern schleppen einen Rucksack von (nicht immer guten) Erfahrungen mit sich herum.
Sie waren schon einmal in Südafrika. John wollte eine Löwenfarm aufbauen, geriet aber in Geldnot und musste Tiere an Händler verkaufen, die diese unter Medikamente setzten und von Touristen töten ließen. Der Film verschweigt dieses - in Südafrika immer noch akute - Problem nicht.
„Mia und der weiße Löwe“ hätte mit all seinen Themen leicht ein trockenes oder ein verkopftes Werk werden können. Aber Gilles de Maistre gibt seinem Film einen lockeren Ton. Er zeigt Südafrika in den schönsten Farben. Er feiert die Freundschaft zwischen Mensch und Tier.
Vor allem aber setzt er den Löwen ein Denkmal, die es - wenn der Mensch weiter so wütet – in freier Wildbahn irgendwann nicht mehr geben könnte.
IDEAL FÜR: Tierfreunde und für alle Familien, die nach generationsübergreifenden, unterhaltenden und zugleich bewegenden Filmen im Kino suchen.