Die Bestimmung - Divergent

Starke Frauen schlagen zu


FilmClicks:
Darsteller mit Schlagkraft und Zukunft: Shailene Woodley und Theo James in „Die Bestimmung" © Concorde Film
DIE STORY: Das Fantasy-Abenteuer „Die Bestimmung – Divergent“ spielt in der Zukunft in der großen, doch ramponierten  Stadt Chicago, die nach einem Krieg von einem Zaun umgeben wurde. Die Menschen sind, fein nach Typus, in sogenannte Fraktionen aufgeteilt, damit sie einander nicht mehr in die Haare geraten: Es gibt, alphabetisch, die Altruan (selbstlose Helfer), die Amite (freundliche Landwirte), die Candor (Freigeister), die Ferox (wilde Abenteurer  ohne Furcht, die zugleich als Ordnungskräfte dienen),  und die Ken (die intellektuelle Elite).
Kinder wachsen bis zu ihrem 16. Geburtstag bei den Eltern auf, dann werden sie bei einem Test untersucht und können ihre Bestimmung wählen, in welcher der Fraktionen sie leben wollen. Bei Hauptfigur Beatrice (Shailene Woodley) fällt der Test freilich seltsam aus: Ihre Charakter-Eigenschaften passen gleich zu drei Fraktionen – sie ist eine sogenannte Unbestimmte. Solche Leute mögen die Stadtoberen gar nicht – die Unbestimmten gelten als Querköpfe, die Unruhe im sorgsam ausbalancierten Machtgefüge stiften könnten.
Beatrice, eine gebürtige Altruan, verbirgt sehr bestimmt ihr unbestimmtes Wesen. Sie schließt sich den Ferox an, wo sie zur Kämpferin namens Tris mutiert und in der Folge eine endlose Zahl von Initiations-Riten bestehen muss. Worauf der 140-Minuten-Film letztlich hinauswill, bleibt sehr lange unklar. Jedenfalls endet das Abenteuer so, dass Fortsetzungen möglich sind (die Jugendbuch-Reihe der erst 25jährigen US-Autorin Veronica Roth, auf der „Divergent“ basiert, umfasst drei Bände).
 
DIE STARS: Kate Winslet (als kühle Strategin der Macht) und Ashley Judd (als Mutter von Beatrice/Tris) sind die bekanntesten Stars im Ensemble von „Divergent“.  Die jungen Darsteller, die den Film tragen, müssen sich ihren Namen erst erarbeiten. Der 22jährigen Hauptdarstellerin Shailene Woodley (Beatrice/Tris) könnte eine große Zukunft bevorstehen: Sie punktet  mit Natürlichkeit, Temperament und nachdenklicher Coolness. Theo James als ihr Partner Tobias „Four“ Eaton hat das Zeug zum Mädchenschwarm. Zoe Kravitz, Tris‘ beste Freundin im Camp der  Ferox, ist die Tochter von Lenny Kravitz.

Kate Winslet spielt in „Die Bestimmung“ eine kühle Technokratin der Macht © Concorde

DIE KRITIK:  Ohne „Die Tribute von Panem“ würde es „Die Bestimmung – Divergent“ wohl kaum als große Hollywood-Produktion geben. Fantasy-Action mit starken Frauen ist derzeit im Kino gefragt, und die Parallelen zwischen beiden Storys sind unübersehbar. Hier wie dort leben die Menschen in einer düsteren, unfreien Welt, und hier wie dort werden Teenager von einem diktatorischen System ins Rampenlicht gestellt. Hier wie dort stehen grüblerische, doch kampfgestählte Mädchen im Mittelpunkt. Shailene Woodley aus „Divergent“ schaut ihrer „Panem“-Antipodin Jennifer Lawrence sogar ein bisschen ähnlich.

Mutprobe: Zoe Kravitz und Sheilene Woodley springen aus einem fahrenden Zug © Concorde

Zwar müssen die jungen BewohnerInnen von Chicago in „Divergent“ nicht, wie die Teilnehmer der „Hunger Games“ von Panem, in einen Kampf auf Leben und Tod ziehen, doch lustig haben sie’s in ihrer faschistoid organisierten Gesellschaft auch nicht. Das gilt vor allem für kriegerischen Ferox, zu denen sich Beatrice/Tris gesellt.  Dort gilt strikter Kadergehorsam. Die Jungs und Mädchen werden durch wilde Mutproben gejagt und müssen bei Trainings-Kämpfen aufeinander eindreschen, bis die Verlierer reglos im Staub liegen.
Sympathisch ist das nicht. Obendrein leiden die Dialoge durch hohles Geschwurbel zwischen Küchenpsychologie und äußerst fragwürdigen politischen Thesen: „Die menschliche Natur ist der Feind einer starken Gesellschaft.“ Da der Film, wie schon erwähnt, sehr lange nicht verraten mag, auf welchen Showdown er zuläuft, sitzt man zeitweise einigermaßen ratlos im Saal.
Langweilig wird es allerdings nicht: Die kleinen Konflikte, die hier nacheinander abgespult werden,  haben viel Drive und sind sehr ansehnlich bebildert.  Die immer wieder eingestreuten (Alb-)Traum-Sequenzen  sind besonders eindrucksvoll. Die Darsteller sprühen vor Esprit  und werden von Regisseur  Neil Burger zu temporeichem Spiel angetrieben. 
Im Finale mündet das Drama in eine große Ballerei, wie man es im Blockbuster-Kino liebt. Wer dabei überlebt und wer tot am Boden liegen bleibt, lässt sich ohne größere Mühe vorhersagen.
 
IDEAL FÜR: Fans von „Die Tribute von Panem“ und anderen Fantasy-Filmen, die fürs junge Publikum maßgeschneidert wurden.






Trailer
Interview
Überlebens-Künstlerin auf dem Abenteuer-Trip
Shailene Woodley: Ein neuer Name aus Hollywood, den man sich merken muss. Die 22-jährige Kalifornierin spielt die Hauptrolle im Jugend-Fantasy-Hit „Die Bestimmung - Divergent“ und könnte vor einer großen Karriere stehen. Mehr...
LÄNGE: 140 min
PRODUKTION: USA 2014
KINOSTART Ö: 10.04.2014
REGIE:  Neil Burger


BESETZUNG
Shailene Woodley: Beatrice / Tris
Theo James: Tobias / Four
Ashley Judd: Natalie
Kate Winslet: Jeanine